Mission Columbus – Europas Weltraumlabor erfolgreich auch in Krisenzeiten

Start der Atlantis mit Columbus

Einen exklusiven Einblick in die Mission Columbus und in die Geschichte der ISS gibt nun ein Film von Jochen Trauptmann, der heute Abend (29.03.2010) um 22.15 Uhr im RBB-Fernsehen läuft. In der 30-minütigen Dokumentation wird anschaulich, dass auch nach Jahrzehnten praktischer Raumfahrt solche Unternehmen immer noch keine Routine sind. Das Weltall ist für den Menschen auch heute noch ein Abenteuer – wenn auch ein kalkuliertes. Auch der Start des in zehn Jahren Entwicklungsarbeit gebaute Labor Columbus musste zweimal verschoben werden.

Als am 7. Februar 2008 der deutsche ESA-Astronaut Hans Schlegel gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Leopold Eyharts mit der Raumfähre „Atlantis“ das Columbus-Modul zur ISS brachte und dort installierte, begann für die deutsche und europäische Raumfahrt ein neues Zeitalter. Unabhängig von den USA und Russland konnte nun im Weltraum geforscht werden. „Columbus“ wurde zu einer Erfolgsgeschichte. Das in Bremen gebaute 880 Millionen teure Labor beschäftigt auf der Erde rund 600 Mitarbeiter. Viele davon im Hauptkontrollzentrum Oberpfaffenhofen. Aber auch in Berlin-Adlershof sind Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Columbus befasst.

Das Labor soll 15 Jahre, möglicherweise auch länger in Betrieb bleiben und noch viele Forschungsaufgaben erfüllen, die so nur unter den Bedingungen im Weltraum hätten stattfinden können. Zurzeit werden zum Beispiel Schiffsdaten via Antenne erfasst und zur Erde geschickt.

In diesem Jahr läuft das Shuttleprogramm der NASA aus. Der Verkehr zwischen ISS und Erde wird künftig in erster Linie von russischen Raketen übernommen, die allerdings nicht für den Transport großdimensioniertem Stückguts geeignet sind. Und auch die Krise schlägt sich in der Weltraumforschung nieder. Angesichts drastischer Kürzungen im Raumfahrtprogramm der USA, aber auch der Bundesrepublik steht die Weltraumforschung vor neuen Herausforderungen. Der direkte Nutzen von Arbeit im Orbit für das Leben auf der Erde dürfte noch mehr in den Vordergrundrücken. So gibt es zum Beispiel Angebote für Studien zur Erdbeobachtung, die er Klimaforschung dienen.

Vorheriger ArtikelDie Musik spielt auf der Messe Frankfurt und Keith Emerson im Frankfurter Römer – Die Musikmesse und prolight+sound sind auf dem Messegelände Frankfurt eröffnet
Nächster Artikel„Der Fürst als Sammler“ – „Neuerwerbungen unter Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein“ im Liechtenstein Museum in Wien