Mexiko vergibt erste Lizenzen für kommunale indigene Radiosender

Mexiko
Eine Fahne von Mexiko flattert im Wind. Quelle: Pixabay, BU: Horst-Udo Schneyder

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Zwei Jahre nach Verabschiedung eines neuen Telekommunikationsgesetzes wurden im Juli 2016 die ersten Frequenzen für die kommunale Nutzung in indigenen Gemeinden vom Bundesinstitut für Telekommunikation vergeben. Der Verein Telecomunicaciones Indígenas Comunitarias bekam die Lizenz zum Aufbau eines alternativen Mobilfunknetzes in Südmexiko.

Darüber hinaus erhielt je eine indigene Gemeinde in den Bundesstaaten Oaxaca und Puebla die Lizenz zum Betreiben einer kommunalen Radiostation. AMARC México, die mexikanische Sektion des Weltverbandes kommunaler Radios, beglückwünschte ihre beiden Mitglieder zu diesem Erfolg.

Allerdings stehen andere kommunale Radiostationen einem Lizenzerwerb kritisch gegenüber. Mit der erhaltenen Lizenz könnten sie dann zwar legal senden, weitere Vorteile sehen sie in ihr aber nicht. Im Gegenteil: Es bestehe die Gefahr der Kommerzialisierung der Sender, behaupten deren Vertreter. Und das könnte sich negativ auf die Inhalte der kulturellen und sozialen Programme auswirken, für deren Ausstrahlung die Stationen ursprünglich gegründet wurden.

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Knut Hildebrandt wurde beim Nachrichtenpool Lateinamerika am 19.07.2016 erstveröffentlicht.

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