Lufthansa präsentiert gutes Geschäftsergebnis 2008 – Pressemitteilung der Deutsche Lufthansa AG vom 24.04.2009

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen den Anteilseignern eine Dividende von 70 Cent je Aktie vor. „Das ist, gemessen an der Dividendenrendite, attraktiv, ein Spitzenwert im DAX. Vor dem Hintergrund der Herausforderungen, die in diesem Jahr auf uns warten, haben wir einen fairen Kompromiss gefunden“, sagte Mayrhuber mit Blick auf den im Vorjahresvergleich geringeren Dividendenvorschlag. In die Dividende für das Jahr 2007 war zudem noch der Gewinn aus dem Verkauf der Thomas Cook Anteile eingeflossen.

Mit Blick auf die Lage des Konzerns sagte der Lufthansa Vorstandsvorsitzende: „Der Kranich ist ein zäher Vogel. Er ist wetterfest und beherrscht Ausweichmanöver, wenn die Turbulenzen zu stark werden.“ Dauer und Ausmaß der aktuellen Wirtschaftskrise seien jedoch nicht abzusehen, die Luftverkehrsbranche müsse mit erheblichen Auswirkungen rechnen. „Es liegen schwere Zeiten vor uns. Gegenwärtig treten wir ganz bewusst auf die Bremse. Je nach Bedarf können wir aber auch wieder gezielt Gas geben“, sagte der Lufthansa Chef. „Die Qualität eines Unternehmens kann man auch daran fest machen, ob in Krisenzeiten eine strategische Kehrtwendung notwendig wird. Dies trifft bei Lufthansa nicht zu – im Gegenteil.“ Lufthansa entwickle den Ausbau ihres Airlineverbundes und stärke ihre Allianz und Partnerschaften. Es seien wichtige Weichenstellungen im Konsolidierungsprozess vorgenommen worden. „Eine fortschreitende Konsolidierung des Luftverkehrs ist für Europa Voraussetzung, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Hier sollten im Interesse des Wirtschaftsstandortes und des Arbeitsmarktes keine unüberwindlichen Hindernisse aufgebaut werden.“

Die aktuelle Krise drücke im laufenden Geschäftsjahr erheblich auf das Ergebnis, aber sie eröffne auf vielen Gebieten Chancen, Dinge besser zu machen, sagte Mayrhuber: „Subventionen sind in der Luftfahrtindustrie unnötig. Was wir brauchen, sind vernünftige und flexible Rahmenbedingungen und vor allem keine neuen Belastungen.“ Mit Blick auf die drohenden Nachtfluglimitierungen am Frankfurter Flughafen betonte der Lufthansa Chef: „Während von der Frankfurter City bis nach Rüsselsheim viele Tausend Arbeitsplätze gefährdet sind und die Politik mit Milliardenbeträgen um den Erhalt von Unternehmen kämpft, riskieren wir unter Druck einiger Nachtfluggegner, dass am Frankfurter Weltflughafen nachts die Lichter ausgehen und dadurch Tausende Arbeitsplätze verloren gehen, und die für ganz Deutschland bedeutungsvolle Exportwirtschaft behindert wird.“ Von den Partnern in der Wertschöpfungskette des Luftverkehrs forderte Mayrhuber zudem mehr Flexibilität in Zeiten des Passagier- und Frachtrückgangs.

Die Entscheidung der Europäischen Union, abseits des Kyoto-Protokolls ein eigenes Emissionshandels-System nur für Europa zu beschließen, hätte ebenfalls verheerende wirtschaftliche Folgen für die hier ansässigen Fluggesellschaften, sagte Mayrhuber auf der Hauptversammlung. Es bleibe dringend zu hoffen, dass Ende des Jahres doch noch die notwendigen Schritte in Richtung eines globalen Emissionshandelssystems getan würden, um faire Wettbewerbsbedingungen zu erreichen. Mayrhuber warnte jedoch davor, sich ausschließlich auf regulierende Instrumente zu verlassen. Werthaltiger seien technologische und operative Fortschritte: „Emissionen zu reduzieren, liegt in unserem ureigensten Interesse. Wir sparen Treibstoff und damit Kosten. Lufthansa baut auf eine Vier-Säulen-Strategie die technischen Fortschritt, eine effiziente Infrastrukturnutzung, Optimierungen im Betriebsablauf und ökonomische Instrumente verbindet, inklusive alternativer Treibstoffe.“

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