Lee-Anne Pace siegt bei der 5. Deutsche Bank Ladies’ Swiss Open

Lee-Anne Pace

Wie so oft entschied sich die Deutsche Bank Ladies’ Swiss Open (DBLSO) auf den letzten beiden Löchern, als Pace zweimal einen Birdie spielten konnte. Mit dem undankbaren zweiten Platz musste die Schottin Vikki Laing Vorlieb nehmen (205, -11). Auf dem dritten Platz folgte die Engländerin Georgina Simpson (206,-10). Den gemeinsamen vierten Platz belegten die Französin Virginie Lagoutte-Clement, Frances Bondad (AUS) und die Führende nach der ersten Runde, Kristie Smith (207,-9) – allesamt Spielerinnen, die nur die Experten so weit vorne erwartet hatten. Vor allem die aus Perth stammende Kristie konnte bei der 5. Deutsche Bank Ladies Swiss Open unter Beweis stellen, warum sie als kommender Star auf der Ladies European Tour gehandelt wird.

Einen großartigen Abschluss gab es für die drei im Hauptfeld verbliebenen Schweizerinnen. Die Tessinerin Anais Maggetti erreichte einen exzellenten geteilten 14. Platz und sorgte damit für das herausragende Schweizer Ergebnis (211,-5). Nie war bei der Deutschen Bank Ladies’ Swiss Open eine Schweizerin besser klassiert. 2008 wurde Maggetti bereits 22, 2006 beendete Fréderique Seeholzer das Turnier als 21. Diesmal scheiterte die Westschweizerin ebenso am Cut wie Florence Lüscher, Nora Angehrn, Valeria Martinoli und Rebecca Huber. Wäre Maggetti bereits Profi, hätte sie rund 9.000 Euro verdient, als Amateurin erhält sie kein Preisgeld. Nicht ganz zufrieden war Caroline Rominger. Der Schweizer Jungproette fehlte zum Schluss die Konstanz (220,+4) und fiel auf Platz 57 des Gesamtklassements zurück. Zu überraschen wusste die 19-jährige Amateurin Sherlyn Popelka (219 Schläge, +3). Das Schweizer Ausnahmetalent, das in den USA lebt und bei Meistertrainer Henry Reis trainiert, erreichte einen beachtlichen 56. Platz bei ihrem ersten Profiturnier.

Zu den geschlagenen Spielerinnen gehörte mit der Britin Melissa Reid eine große Favoritin. Ein Sieg, drei Top Ten-Finishes bei ihren letzten sieben Tourstarts und Platz 2 in der europäischen Geldrangliste brachten der 22-Jährigen diesmal keinen Platz auf der Siegertreppe. Dabei hatte sich die Britin viel vorgenommen. 211 Schläge (-5), eine Reihe vergebener Birdie-Chancen und Platz 14 genügten ihren Ansprüchen nicht. „Man muss seine Birdiechancen eben besser nutzen, um in Losone zu bestehen“, so Reid.

Beste Deutsche waren gemeinsam die Hannoveranerin Anja Monke, die Anfang des Jahres in Marokko siegen konnte, und die neue Nachwuchshoffnung Caroline Masson. Die 21-jährige Gladbeckerin erspielte sich wie Monke einen ausgezeichneten geteilten 9. Platz (210,-6). Für ihre erste Teilnahme an der DBLSO „ein klasse Ergebnis“, so Masson. Für eine weitere positive Überraschung aus deutscher Sicht sorgte die Amateurin Lara Katzy vom G&LC Berlin-Wannsee. Die amtierende Internationale Amateurmeisterin der Schweiz und deutsche Vizemeisterin spielte vor allem in den ersten beiden Runden groß auf. Nach durchwachsener Schlussrunde standen für sie 217 Schläge (+1) zu Buche, die Platz 48 bedeuteten.

Zum Abschluss der diesjährigen Deutsche Bank Ladies’ Swiss Open zog Turnierdirektor Hanns Michael Hölz eine positive Bilanz: „In den letzten Jahren hat sich unser Turnier zu einem Highlight auf der Ladies European Tour entwickelt. Auch medial hat sich der Event zu einem Sportereignis ersten Ranges entwickelt. Weltweit wurde das Turnier in 240 Millionen Haushalte und rund 80 Ländern übertragen. Wir freuen uns, das drittgrösste europäische Damengolfturnier auch im kommenden Jahr wieder auszurichten, vom 10. bis 17. Juli 2011.“

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