Lars von Trier in Cannes zur unerwünschten Person erklärt

Am Tag zuvor hatte der bekannte Filmemacher bei der Vorstellung seines Filmes „Melancholia“ mit seinen Äußerungen einen Skandal ausgelöst. Auf seine deutschen Wurzeln angesprochen, sagte von Trier, er verstehe Hitler, aber fügte sofort an, er habe nichts gegen Juden und verurteile den Holocaust. Am Mittwoch entschuldigte er sich vor dem Festival, dessen Direktion dies zur Kenntnis nahm.

Der dänische Regisseur hat nicht vor, die Entscheidung der Festivalleitung anzufechten. Das berichtet AFP unter Berufung auf Meta Foldager, einen der Producer des Films „Melancholia“.

Festivaldirektor Thierry Frémaux betonte seinerseits, dass die Entscheidung des administrativen Rates „gegen einen Menschen, aber nicht gegen den Film gerichtet war“. Von Triers Film „Melancholia“, einer der mit besonderer Spannung erwarteten Streifen des Festivalprogramms, bleibe daher im Wettbewerb.

Zuvor hatte die Hauptdarstellerin Kirsten Dunst die Äußerung von Trier, die einen Skandal ausgelöst hatte, mit Triers eigenartigem Humor erklärt. Für einen Scherz haben auch die meisten Journalisten, die der Pressekonferenz beiwohnten, die Äußerung gehalten. Von Trier ist für seine Neigung, andere zu verblüffen, längst bekannt – sowohl bei seinen öffentlichen Auftritten als auch in seinen Filmen.

Der französische Regisseur und Oscar-Preisträger Claude Lelouch dagegen sagt, von Trier habe durch sein Benehmen als Filmemacher Selbstmord begangen.

Kürzlich haben bereits zwei bekannte Kulturschaffende – der britische Modeschöpfer John Galliano und der US-amerikanische Schauspieler Charlie Sheen – für ihre Äußerungen gezahlt, die als rassistisch eingestuft wurden. John Galliano muss sich sogar vor Gericht verantworten.

RIA Novosti

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