Konfessionelle Konflikte in Nigeria – Viele Tote und noch viel mehr Verletzte in Jos

Die Stadt Jos © dpa

Jos liegt faktisch an der Grenze zwischen dem islamischen Norden Nigerias und dem christlichen Süden, teilt RIA Novosti mit. In dieser Stadt kommt es oft zu zwischenethnischen und zwischenkonfessionellen Zusammenstößen, denen Dutzende und manchmal auch Hunderte Menschen zum Opfer fallen.

Die dpa beruft sich auf die nigerianische Tageszeitung „National Mirror“, die von mindestens 18 Todesopfern berichtete. Über den Auslöser der Krawalle am Montag, dem letzten Tag des islamischen Fastenmonats Ramadan, gibt es unterschiedliche Angaben.

Laut „The National Mirror“ sollen muslimische Jugendliche am Montag demonstrativ in einem Stadtteil gebetet haben, der bislang von Muslimen gemieden wurde. Einzelne Teilnehmer hätten Christen mit Steinen beworfen, weil sie sich von ihnen am Gottesdienst gehindert fühlten. Nach anderen Darstellungen griffen christliche Jugendliche die Muslime an. Mehrere Autos seien in Flammen aufgegangen.

Mehrere Demonstranten seien von Sicherheitskräften erschossen worden, berichtet „The National Mirror“ unter Berufung auf Augenzeugen. Die Universitätsklinik von Jos meldete 50 Verletzte.

Vor allem im zentralnigerianischen Bundesstaat fielen in den vergangenen Jahren hunderte Menschen der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Bevölkerungsgruppen zum Opfer. Seit Monaten gärt es im bevölkerungsreichsten Land Afrikas.

Die elftgrößte Stadt Nigerias liegt als Hauptstadt des nigerianischen Bundesstaates Plateau, wie wir auf der Website der freien Enzyklopädi Wikipedia lesen, am Nordrand des zentralnigerianischen Josplateaus, am Ufer des Delimi auf 1250 Meter über Meer. Sie hat eine Fläche von ungefähr 50 km ² und befindet sich etwa 300 km von der Hauptstadt Abuja entfernt. Außer im Norden ist das 860.000 Einwohner große Jos von allen Seiten von Bergen umgeben. Im Norden erreichen der Dogon Dutse und der Shere eine Höhe von 1300 bzw. 1400 m, im Westen liegt der 1300 m hohe Berg Jenta.

Mit Material von dpa, Reuters, RIA Novosti und Wikipedia

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