Kölner Haie gewinnen 3:2 bei Berliner Eisbären und stehen im Halbfinale

Gustav Wesslau stand oft im Mittelpunkt des Geschehens und erwies sich als sicherer Rückhalt hinter einer bärenstarken Abwehr der Kölner Haie. © Foto: Joachim Lenz, 2016

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Kölner Haie gewinnen nach viel Krampf und Kampf das siebte Spiel des Viertelfinales bei den Eisbären in Berlin mit 3:2.

Bereits nach fünf Minuten im ersten Drittel standen Tausende unter den 12443 Zuschauern und spendeten den Berliner Eisbären Beifall. Die Stimmung war, wie sie bei Playoff-Spielen sein muss: prächtig. Doch die gute Laune an der Spree bekam früh einen Dämpfer, weil Patrick Hager durch Frank Hördler und Mark Olver alt aussehen ließ, alleine auf Petri Vehanen zulief, der das Eisbären-Tor hütete, und zum 1:0 traf (6.).

Der Berliner Anhang ignorierte die frühe Führung für Köln und feuerte die Eisbären unbeirrt weiter an, die von der ersten Minute an den Kölner Kasten berannten. Aus einem von wenigen Kölner Vorstößen entwickelten die Berliner einen schnellen Vorstoß. Den Konter konnte Daniel Syvret nur mit Haken stoppen, wofür er zwei Minuten auf die Strafbank musste (11.). Erneut erhoben sich Tausende Zuschauer und feuerten im Stehen die Eisbären an. Als Alexander Sulzer wegen Beinstellens von Daniel Piechaczek und Gordon Schukies eine Zwei-Minuten-Strafe erhielt und zu seinem Kölner Kamerad auf die Strafbank geschickt wurde, lag der Ausgleich in der Berliner Luft (12.). Eine Minute und zwanzig Sekunden griffen fünf Berliner an, während drei Kölner vor Haie-Torwart Gustaf Wesslau verteidigten.

Doch die Berliner agierten umständlich, trafen das Tor nicht und was auf den Kölner Kasten zuflog, das wurde von Wesslau weggefischt (14.).

Vor Ende des ersten Drittels bleib ein erneuter Tempogegenstoß der Kölner ohne Torerfolg (18.). Die Angriffe der Kölner konnte man an einer Hand abzählen. Doch der Berliner Dauerdruck mit viel Pass- und Laufspiel blieb wie so oft in der für die Hauptstädter nun abgelaufenen Saison ohne Erfolg und ineffektiv.

Zu Beginn des zweiten Drittel mussten André Rankel wegen unsportlichen Verhaltens und Fredrik Eriksson wegen Stockchecks vom Eis (22.). Als auch noch der Berliner Barry Tallackson wegen Hakens zwei Strafminuten erhielt, war Platz auf dem Eis. Doch erst in der 25 und 26 Spielminute waren schwere Abwehrfehler der Berliner zu bewundern. Noch hielt Vehanen die Eisbären im Spiel. Als Eisbär Michael DuPont wegen Stockschlags vom Eis musste (31.) gelang dem völlig freisteenden und haistarken Philip Gogulla as 2:0 (32.).

Die permanenten wie penetranten Angriffe der Eisbären wurden immer wütender und wirrer. Die Haie fuhren erneut einen Tempogegenstoß mit Dragan Umicevic, Patrick Hager und Alexander Weiß. Letzterer schoss das 3:0 (34.) für die Gäste. Der Kölner Anhang kochte vor Freude und feierte wie wild.

Die Eisbären griffen weiter wild und wirr an. Immerhin holte Marcel Noebels bei einem alleinigen Vorstoß, der im Sand verlaufen wäre, eine Zwei-Minuten-Strafe raus. Brian Jones erhielt zwei Strafminuten wegen Beinstellens (37). Doch kein kluges Überzahlspiel brachte den Erfolg, sondern ein Fernschuss. DuPont hämmerte von der blauen Linie den Puck ins Tor zum 1:3 (37.).

Als zwei Minuten später Frank Hördler ebenfalls von der blauen Linie hämmerte und Mark Olver den Schuss unhaltbar für Wesslau ins Tor abfälschte, schöpften die Berliner Hoffnung (39.). Zwar verstummen die Kölner Fans nicht, doch das Berliner Publikum ist zahlenmäßig größer und wiedervoll da. Der Lärmpegel steigt, die Halle bebt.

Doch im letzten Drittel sollte kein Tor mehr fallen, weder für die Berliner, denen gegen die massive Defensive im Zentrum des Abwehrdrittels kein Mittel einfiel, aber dennoch Möglickeiten zum Ausgleich erstocherten, erkämpften und erspielten (43., 48.) noch für die Kölner, die mehrere Großchanchen bei Kontern hatten ( 48., 50.).

Die Taktik der spielschwachen Kölner mit weit geringerer Passgenauigkeit und wenig Pucksicherheit ging erneut auf. Die kompakte und Kräfte zehrende Abwehrarbeit war neben einer herausragenden Torhüterleistung die Basis des Erfolgs und zermürbte die Berliner.

Mit dem Personal und der Taktik der Berliner Eisbären war wie zuvor in Köln an diesem Tag gegen diese Haie nicht mehr drin!

Köln spielt im Halbfinale gegen München und Wolfsburg gegen Nürnberg.

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