Knofel – Das Knoblauch-Restaurant

© WELTEXPRESS, Foto: Stefan Priibnow

Das Restaurant

Mit allerlei Accessoires zur Knolle, die hier Königin zu sein scheint, ist der Gastraum ausgestaltet, in dem dunkelbraune Hocker an der Bar, Stühle und Tische aus Holz sowie ein kräftiges, dunkles Rot an der Decke und den Wänden dominieren. Helles Licht strahlt aus Lampen, zudem leuchten Kerzen und so fallen Gästen T-Shirts mit der Knolle und dem Namen Knofel ebenso ins Auge wie Knoblauch-Pralinen, die wir vom WELTEXPRESS zum ersten Mal erblickten.

Der Knoblauch

© WELTEXPRESS, Foto: Stefan PriibnowDas Mittel, das im Mittelalter als entgiftend galt und gegen die Pest angewandt wurde, und für manche Nasen wie die Pest stinkt, steht im Knoblauch-Restaurant im Mittelpunkt und die Heilkraft dieser Pflanze, die im Knofel sowohl Gewürz als auch Hauptnahrungsmittel ist, mag auch ein Grund sein, trotz eines oft als unangenehm empfundenen Geruchs als Gast zu erscheinen. Knoblauch soll gut sein gegen Darmkrebs, senkt signifikant Blutfett- und Cholesterinwerte, wirkt antithrombotisch.

Auf der Website des Knofel heißt es zudem: „Herzinfarkt oder Schlaganfall lassen sich durch regelmäßigen Knoblauchgenuss vorbeugen.“ Der Wirt erlaubt sich daher den Hinweis, ihn besonders häufig zu besuchen.

Wenn`s stimmt, wozu der Babylonische und Palästinischer Talmud raten, nämlich stetigen Genuß von Knoblauch, „denn der Knoblauch sättige den Körper, gebe dem Geist Klarheit, stärke die Manneskraft und vertreibe Parasiten aus dem Darm“ (vgl. Wikipedia), dann ist`s gut. Wir glauben zwar nicht, essen trotzdem die „Windwurzel, auch „Furzkraut“ genannt, und zwar einiges von dem, was auf der Karte steht.

Die Karte des Knoblauch-Restauants

Knoblauchbier und Knoblaucherdnüsse. © WELTEXPRESS, Foto: Stefan PribnowUm langsam reinzukommen esse ein jeder, was er kennt, nämlich ein frisch gebackenes Baguette mit Knoblauchbutter. Wer gleich in die Vollen gehen möchte, für den ist die „Stinkende Rose“ ein Muß. Eine ganze Knolle frisch aus dem Ofen wird mit Anchovisbutter und Stangenweißbrot serviert. Wer dem Hamster das Futter wegessen will, der greife zu Grünzeug, das „ungefähr so viele Nährstoffe wie ein nasses Papiertaschentuch“ enthält, um einmal Jenna Santini zu zitieren. Das Knofel-Potpourri enthält auf Salat angerichtet Tomaten und Gurken, Fetakäse, Knoblauchquark, Knoblaucholiven, Knoblauch in Honig und auf russischer Art. Für die kalte Jahreszeit eine heiße Supper? Am "Stinkenden Uhu", wie hier und heute die Knoblauch-Suppe genannt wird, führt kein Weg vorbei. Die Knoblauchspaghetti, das 40-Zehen-Hähnchen „Skunky“ nach Knofel-Art, dieses Knoblauch-Restaurant kennt kein Fleisch und Fisch, das nicht in Knoblauch baden kann. Sogar zum Nachtisch kann Knoblauch sein. Möchte jemand Knoblaucheis mit Minze? Auch Obst wird Oper. Eine gebackene Banane ummantelt mit einer Semmelpanade gerät unter Knoblauchorangenschaum, Erdbeeren in Knoblauchbierteig.

Doch nicht nur die Speise- sondern auch die Getränkekarte kennt Knoblauch. Ein Knoblauch-Bier, das frisch zubereitet wird, ein Knoblauch-Weißwein und ein Knoblauchgeist, der brennend serviert wird, wären bestellbar. Reichlich Knoblauch-Schnaps hilft vergeben und vergessen. Und gegen Knoblauch hilft „Chlorophyll in Form von frischer Petersilie“.

Na, denn.

Knofel, Das Knoblauch-Restaurant, Wichertstraße 33, 10439 Berlin, Telefon: 0049 (0) 30 4476717, Website: http://www.knoblauchrestaurant.de

Öffnungszeiten: montags bis donnerstags ab 18:00 Uhr, freitags ab 14:00 Uhr, samstags und sonntags ab 13:00 Uhr. In den Sommermonaten Mai – September öffnen wir täglich ab 18:00 Uhr.

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