Justiz der USA ermittelt gegen Rating-Agentur S&P

Die falschen Urteile des Rating-Riesen sollen zu der Weltfinanzkrise 2008 geführt haben, schreibt die „New York Times“ am Donnerstag.

Die Ermittlung war eingeleitet worden, noch bevor S&P Anfang August die Kreditwürdigkeit der USA von „AAA“ auf „AA+“ herabgestuft hatte. Nach dieser ersten Abstufung in der Geschichte der USA erklärte das Finanzministerium, die Agentur habe sich um zwei Billionen US-Dollar verrechnet.

Die US-Justiz ermittelt nun gegen das Unternehmen, dessen Analysten unter dem Druck der Business-Leute bewusst Schrottpapieren Top-Bewertungen gegeben haben sollen. Wenn es der Justiz gelingt, derartige Fälschungen zu beweisen, wird das die vorgeblich unabhängige Rating-Agentur ernsthaft in Misskredit bringen.

Die Zeitung teilt nicht mit, ob ähnliche Ermittlungen in Bezug auf andere Rating-Firmen wie etwa Moody’s und Fitch eingeleitet worden sind.

Der „New York Times“ zufolge hatten die US-Rating-Agenturen in den Jahren des stürmischen Wirtschaftswachstums unter anderem auf dem Hypothekenmarkt riesige Profite erzielt, indem sie das Interesse für Hypothekenkredite durch unbegründet hohe Bewertungen anpeitschten. Das Platzen dieser Immobilienblase in den USA hätte später den Rückgang in der Weltwirtschaft eingeläutet.

RIA Novosti

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