Jedem das Seine – Debakel Testspiel für Bochumer Zweitliga Frauen in Essen – Frühlingsgefühle im Torrausch für SGS Erstligateam

SGS Essen im Stadion an der Hafenstraße mit Cheftrainer Markus Högner © SGS Essen

Auf Kunstrasen mit Frühlingsgefühlen

Die wettkampffreie Zeit der Bundesliga ermöglichte am Samstag ein Derby ganz besonderer Art. Die Reviernachbarn VfL Bochum, Zweitligist der Staffel Süd, und SGS Essen, seines Zeichens Tabellensiebter des Bundesliga Oberhaus, trafen sich zu einem Testspiel auf Kunstrasen an der  Schönebecker Ardelhütte. Scheinbar erwachten nur beim Gastgeber die Frühlingsgefühle. Der VfL Bochum unterlag mit 8:1 (4:1) Toren gegen die Mittelklasse der Erstliga. Jedem das Seine – ein Debakel für den Tabellensechsten des nördlichsten Zweitligisten der Südliga. Noch eine Woche zuvor hatten die Wei0-Blauen die Württembergerinnen vom TSV Crailsheim in letzter Minute mit 3:2 (1:1) zu Hause niedergestreckt durch ein spätes Tor von Ganser in der 87. Minute.

Drei Lattenknaller in fünf Minuten

Es dauerte knapp 10 Minuten, bis die SGS- Maschinerie ans laufen kam. In dieser Zeit gingen die Bochumerinnen durch Torjägerin Sarah Grünheid mit direkter Ballannahme nach schöner Flanke von Janine Angrick sogar mit 1:0 in Front (3.). Essen forcierte das Tempo und Ina Mester glich aus 10 Metern in zentraler Position aus (14.). Es folgten drei Lattenknaller durch Gier, Dallmann und Mester innerhalb von fünf Minuten. Wenn nicht gerade der Aschermittwoch schon stattgefunden hätte, hätte der Zaiuberfußball von Essen wohl ein "So ein Tag so schön wie heute" Gesang in Gang setzen können. Die Frauen des VfL Bochum waren sichtlich dabei, sich ein spielerisches Debakel einzufangen, die SGS Essen steigerte sich von Spielzug zu Spielzug.  Dann ein Traumpass von Verteidigerin Lena Ostermeier über 40 Meter auf Linda Dallmann, Weitergabe auf Hartmann die an der herausstürzenden Torfrau vorbei das 2:1 für dei SGS erzielt (32.).

Reihenweise Einschussmöglichkeiten

Ein direkt verwandelter Freistoß von Gier schlägt nach 30 Meter Flugweg direkt unter der Latte der Bochumer ein (36.). Den 4:1-Halbzeitstand (40.) generierte dann die sehr agile Sara Doorsoun nach einem schönen Alleingang auf der rechten Seite mit einem Flachschuss in die lange Ecke. Auch nach dem Seitenwechsel hielten die Essenerinnen das Tempo hoch. Während Bochum mit Abwehrarbeit beschäftigt war, erspielte sich die SGS reihenweise Einschussmöglichkeiten. Eine Hereingabe von Doorsoun köpft Mittelstürmerin Hartmann zum 5:1 (49.) ein. Weiter geht es mit einem Lattenschuss von Mittelfeldregiseurin Dallmann ehe die U20-Nationalspielerin mit einem Flachschuss Doorsoun einsetzt und diese auf 6:1 erhöht. Gier traf dann mit einem harten 20-Meter-Schuß zum 7:1 (67.), nach toller Vorarbeit von Hartmann und Oliveira Leite.

Madeleine Gier mit drei Treffern

Für den letzten Treffer war dann noch einmal die 18-jährige Gier zuständig. Erst umkurvt sie die Gegnerinnen wie Slalomstangen dann schiebt Madeline die Kugel zum 8:1 (85.) ins Netz ein. Sang- und klanglos gingen die Bochumer Frauen unter, kein Aufbäumen war zu erkennen. So gab es am Ende eine auch in dieser Höhe verdiente 1:8-Niederlage. Am kommenden Sonntag müssen die VfL-Frauen eine andere Einstellung an den Tag legen, um in der Meisterschaftsbegegnung beim ETSV Würzburg zu bestehen. Auf Bochums Cheftrainerin Sabrina Gesell kommt kommende Woche viel Arbeit zu, die Wogen der Enttäuschung vergessen zu machen.

Mit Heimrecht gegen die Europameisterinnen

Die SGS Essen hingegen geht gut gerüstet am 16.03.2014 mit Heimrecht in die Partie gegen Tabellenführer 1. FFC Frankfurt, dass mit neun Kaderspielerinnen am Algarve Cup beteiligt ist. Die Japanerinnen mit den Frankfurterinnen Kozue Ando und Asuna Tanaka sind nach dem Fehltritt der USA gegen Schweden auf dem besten Wege gegen Deutschland im Finale zu stehen. Der deutsche Kader besteht aus sieben Europameisterinnen vom 1. FFC Frankfurt. Die Essener Zuschauer an der Hafenstraße müssen einen guten Tag erwischen, um den Favoritinnen aus Frankfurt ein Bein stellen zu können. Cheftrainer Markus Högner wird alles in Waagschale werfen müssen.

So spielten sie an der Essener Ardellhütte auf Kunstrasen

SGS Essen:
Anja Berger – Lena Ostermeier, Vanessa Martini, Christina Dierkes – Ina Mester (66. Ana Cristina Oliveira Leite), Geldona Morina – Sara Doorsoun, Linda Dallmann, Caro Mooren (76. Sarah Freutel) –  Madeline Gier, Charline Hartmann – Cheftrainer Markus Högner

VfL Bochum 1848:
Wegscheider (62. Schlüter), Hoffmann (71. Kühn), Grendel, Kuhlmann, Tatenhorst, Angrick, Kill, Gosch (46. Drews), Grünheid (62. Adams), Kalamanda, Hoppius – Cheftrainerin Sabrina Gesell

Tore: 0:1 Grünheid (3.), Mester 1:1 (16.),  2:1 Hartmann (34.), 3:1 Gier (37.), 4:1 Doorsoun (40.), 5:1 Hartmann  (50.), 6:1 Doorsoun (66.), 7:1 Gier  (70.), 8:1 Gier (85.)

Zuschauer: 185

PM SGS Essen, VfL Bochum

Vorheriger ArtikelEisbären in den Pre-Play-offs – Berlin im ersten Spiel der ersten Playoff-Runde heute gegen Ingoldstadt
Nächster ArtikelKlippe TV Bühl gemeistert – Berlin Volleys haben Rang eins und das zusätzliche Heimrecht im Blick