Jean „Django“ Reinhardt lebt auf der Leinwand auf und kommt in die Lichtspielhäuser der Berlinale

Reda Katep in Django von Etienne Comar. © Roger Arpajou

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Wer kennt Jean „Django“ Reinhardt eigentlich nicht? Der Vater und Vorreiter des Jazz in Europa, der trotz seines Handicaps, als 18-jähriger Wagenburgler und Virtuose der Violine, des Banjos und der Gitarre verletzte er sich bei einem Feuer schwer, seine linke Hand verbrannte stark, ab 1930 Erfolge in Europa und der Neuen Welt feierte, weil er eine spezielle Spieltechnik entwickelte, bei der er laut Wikipedia „für das Spielen der Melodie lediglich Zeige- und Mittelfinger einsetzte“, kommt auf die Bühne der Berlinale.

Fans des Zigeuner- oder Gypsy-Swing dürfen sich freuen. Am 9. Februar 2017 wird der Film „Django“ auf den 67. Internationalen Filmfestspiele von Berlin seine Weltpremiere feiern und zugleich das großartigste Filmfestival der Welt eröffnen. Den Jazz-Liebhabern sei gesagt, dass nur für den Film die Musik Django Reinhardts von der berühmten niederländischen Jazzband Rosenberg Trio neu eingespielt wurde.

Der Film von Drehbuchautor und Produzent Etienne Comars, der zusammen mit Alexis Salatko das Drehbuch schrieb, wird, wie die Festivalleitung mit heutiger Pressemitteilung informiert, am internationalen Wettbewerb teilnehmen. Weiter heißt es: „Der französische Film erzählt von Django Reinhardt, dem berühmten Gitarristen und Komponisten und seiner Flucht aus dem von Deutschland besetzten Paris 1943. Der großartige Gitarrist brauchte nur wenige Momente, um sich mit seiner Gitarre in die Herzen der Menschen zu spielen. Als Sinti wurde seine Familie von den Nazis verfolgt und schikaniert…“

Berlinale-Direktor Dieter Kosslick freut sich über den Eröffnungsfilm, denn „Django“ zeige „auf packende Weise ein Kapitel seines bewegten Lebens“ und sei „eine ergreifende Überlebensgeschichte“. „Die ständige Bedrohung, seine Flucht und die fürchterlichen Gräueltaten an seiner Familie konnten ihn nicht daran hindern weiterzuspielen“, erinnert sich Kosslick.

Für seine erste Regiearbeit besetzte Comars die Titelrolle mit dem Schauspieler Reda Kateb („Den Menschen so fern“). In weiteren Hauptrollen sind Cécile de France („Der Junge mit dem Fahrrad“), Alex Brendemühl und Ulrich Brandhoff zu sehen. Wer wissen will, was Reda Kateb so alles kann, der schaue seine Nebenrollen in „Zero Dark Thirty“ und „Den Menschen so fern“ sowie demnächst im Kino in einer Hauptrolle „Die schönen Tage von Aranjuez“ von Wim Wenders.

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