Iran: In Teheran toben blutige Straßenschlachten

Anti-Aufruhr-Einheiten sollen nach Angaben von Rebellen-Websites mehrere Widerständler erschossen haben – auch ein Neffe von Oppositionsfürer Mussawi soll unter den Toten sein.

Wie Reuters unter Berufung auf Augenzeugen berichtet, setzt die Polizei Tränengas ein. Der Moskauer Funksender Echo Moskwy sprach von vier Toten. Die Polizei habe Feuer auf die Demonstranten eröffnet, hieß es. Zusammenstöße mit der Polizei werden aus mehreren Stadtteilen Teherans gemeldet.

Offizielle Informationen über etwaige Opfer liegen nicht vor. Die Behörden verbieten ausländischen Medien, über die Kundgebungen der Opposition zu berichten.

Anfang Dezember war es bereits nach Aktionen der Opposition in Iran zu Unruhen gekommen. Anhänger des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten und Oppositionschefs Mir-Hossein Mousavi griffen dabei eine Kundgebung von Anhängern des Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad an. Die Polizei nahm mehr als 200 Personen fest.

Mehrere iranische Medien berichteten außerdem über Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten, die sich letzten Mittwoch vor der Moschee Seyed in der Stadt Isfahan versammelten, in der eine Gedenkfeier für den verstorbenen Ayatollah Hussein Ali Montazeri stattfand. Nach Angaben oppositioneller Internet-Webseiten ging die Polizei mit Tränengas gegen die Demonstranten vor. Dabei wurden mehr als 50 Personen, darunter vier Reporter, festgenommen.

Die staatliche Agentur IRNA bestätigte, dass es Proteste gab, sprach aber von lediglich 150 Demonstranten. IRNA warf ausländischen Medien vor, das Ausmaß der Proteste zu übertreiben, um so mehr Menschen auf die Straße zu bringen.

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