„Hotel Mama“ steht bei den Jugendlichen auf der Wunschliste auf Platz eins – Check in – and stay! Junge Menschen verlassen immer später das elterliche Zuhause. Finanzielle Gründe?

Hotel Mama

Ist es Daheim für sie also am? „Die meisten jungen Menschen lieben die Bequemlichkeit in ihrem Elternhaus“, erklärt Dr. Walter Bien vom Deutschen Jugendinstitut. „Denn es gibt nicht mehr die strikten Kontrollen und strengen Normen, die noch in der Jugendzeit der heutigen Eltern-Generation verbreitet waren. Wenn sie aber die Gelegenheit hätten, würden die jungen Menschen ausziehen.“ Zudem ist der heimische Komfort – eigenes Zimmer, größere Wohnflächen – in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen, man hockt nicht mehr eng aufeinander, kann sich auch mal aus dem Weg gehen. Hauptgrund für den späten Auszug ist jedoch ein finanzieller: „Junge Erwachsene haben es zunehmend schwer, sich ein eigenes Zuhause aufzubauen. Viele schaffen es nicht, sich frühzeitig auf dem Arbeitsmarkt zu platzieren“, erläutert Dr. Bien. Und: „Die gering bezahlte Ausbildung dauert immer länger, das Alter bei Berufseintritt verschiebt sich nach hinten. Und von den 20- bis 25-Jährigen sind heute durchschnittlich 28 Prozent ohne Job“.

Und dennoch: Raus in die eigenen vier Wände! Das bestätigt eine aktuelle Emnid-Studie der BHW Bausparkasse: Die Mehrheit der jungen Erwachsenen möchte in den eigenen vier Wänden leben. Laut Umfrage will jeder zweite junge Deutsche in zehn Jahren eine Familie gründen und zusammen mit Partner und Kindern leben. Daher favorisieren doch immer mehr junge Menschen statt des „Hotel Mama“ die Wohngemeinschaft mit Gleichgesinnten. „Heute teilt sich schon jeder vierte Student eine Wohnung mit anderen“, bestätigt Rüdiger Grimmert von der BHW Bausparkasse. „Nämlich dann ist die Miete ist meist so günstig, dass finanzielle Rücklagen gebildet werden können“. Zum Beispiel mit einem Bausparvertrag.

Info: „Jedes Jahr schließen Jugendliche unter 25 Jahren zwischen 600.000 bis 650.000 Bausparverträge mit einer Gesamtsumme von rund 15 Milliarden Euro ab“, so Grimmert. Dann können sie endlich in Zukunft auch an ein eigenes Heim denken, an Familie und Kinder. Und Mama wird dann als Oma Zeit und Platz haben, auch einmal die Enkelkinder zu Gast zu haben.

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