Hoffnung für fleischlosen Fraß? – Sophia Hoffann will mit ihrem veganen Kochbuch vor allem Fantasie in Küchen unter deutschen Dächern bringen

© Edel Germany GmbH
Dass das auch in den Gully gehen kann, ist klar wie Kloßbrüher, und wie bei dieser sollten die Antworten weder im Positivismus eines Popper noch in Ausläufern der über die Ufer des Mathematischen in der Okönomie tretenden Spieltheorie gesucht werden. Bei der einen wie der anderen Anschaung wird nämlich nur der Mensch als Objekt in modellierten Situationen und als entfremdete Persönlichkeit einer Welt der Ware und des Spektakels in Szene gesetzt wie – mit Verlaub – das Essen. Dann greifen wir doch lieber zum Ad hominem beweisenden Situationsansatz, bei dem alles ist, wie es ist. Und das gilt sowohl fürs Essen wie fürs Kochen.
Als bestes Beispiel und Gegenentwurf zur bürgerlichen Küche, die nicht immer gut ist, darf das Buch der in München aufgewachsenen Wahl-Berlinerin, die auch in Wien weilte, gelten und auf den Namen Sophie Hoffmann hört – oder auch nicht. Hoffmann soll nicht nur singen und schreiben, sondern auch kreativ kochen. In der Welt des Web betreibt sie des weiteren einen Blog, zu dem sie selbst Inhalte und Images beisteuert. Ein Blick auf www.oh-sophia.net lohnt den Klick. Der Kick dort sind viele, viele bunte Bilder. Die dahinter verborgenen und dargebotenen Gerichte unter dem Motto „happy vegan cuisine“ wurden nach Eigenangaben alle „auf dem Herd von Sophia Hoffmann gekocht“. Chapeau.
Der Verlag Edel Books teilt mit: „Alle Gericht sind farbenfroh, abwechslungsreich und zeigen: Vegan Kochen und Essen ist nicht nur lecker und gesund, es macht richtig viel Spaß, ist bunt und kreativ. Das scheint, betrachtet man die famosen Fotografien von Zoe Spawton und die frisch-frech-fröhlichen Illustrationen von Anna Kohlweis, so zu sein. Layout und Umschlaggestaltung steuere Sandra Stöbler bei.
Das Buch scheint Hoffnung für "fleischlosen Fraß" (der oft so schmeckt, wie er aussieht: langweilig) zu geben, für veganen zudem. Daher empfehle ich das erste Kochbuch von Sophia Hoffmann und werde nicht ohne meine Tochter „Hanf-Stampf“, „Hausgemachte Haselnusscreme“, „Polenta-Gemüse-Pizza“, „Fake Cupcakes“, „Sewat Bean Brwonies“ und vielleicht noch viel mehr kochen und essen.
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Sophia Hoffmann, Sophias vegane Welt, 144 Seiten, Hardcover, über 100 farbige Fotos und Illustrationen, Format 17 cm x 23,8 cm, Edel, Hamburg September 2014, ISBN: 978-3-8419-0314-3, Preise: 14,95 EUR (D), 15,40 EUR (A)
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