Hertha BSC gewinnt mit 4:2 gegen den MSV Duisburg – War das so zu erwarten?

© Foto: Christian Zschiedrich

Nach der Niederlage in Dresden waren etliche Fans der Hertha kritisch, ob die Erfolgsserie fortgesetzt werden kann. Zum Glück hatten die Zebras gegen Braunschweig gewonnen. Sonst hätten sie noch bissiger agieren müssen. Widerspruch ist gefragt.

Der Wille, nun auch die Berliner zu besiegen, war zwar vorhanden, aber in den Köpfen der Spieler war im gestiegenen Selbstbewusstsein und im Unterbewusstsein die Tatsache ausschlaggebend, dass der MSV die Heimspiele und die Spiele gegen die Abstiegskonkurrenten nach verkorkstem Saisonverlauf gewinnen muss und eine Niederlage in Berlin verkraften kann. So schön es auch sein mag, der Hertha ein Bein zu stellen, die Kraft, das letzte aus sich herauszuholen, muss bewahrt bleiben. Seht Ihr das auch so?

Hertha meldete ihren Leistungsträger Torwart Thomas Kraft krank, wie Morales und Mukhtar ebenso und bewies, dass auch mit Sascha Burchert im Kasten und auch ohne den verletzten Marcel Ndjeng gewonnen werden kann. Bereits nach dem Abschlusstraining hatte sich Jos Luhukay für Sami Allagui in der Startelf ausgesprochen und siehe da, Herthas teuerster Einkauf schoss zwei Tore. Ben Hatira, Ben Sahar, Pierre-Michel Lasogga und Sandro Wagner mussten wie die Abwehrspieler Fabian Holland und Maik Franz auf der Ersatzbank Platz nehmen. Eine von anderen Vereinen beneidete Ersatzbank. Oder etwa nicht?

Maik Franz kam zur Halbzeit für Peer Kluge, Sandro Wagner (71.) für den am Knie verletzten Adrian Ramos und auch Ben Sahar (88.) durfte noch für den wieder überragenden Ronny ran.   Die drei Punkte waren nie gefährdet, selbst dann nicht als Sören Brandy nach Wiederbeginn mit der ersten Chance auf 2:1 (49.) verkürzte, weil Sami Allagui seine Aufstellung rechtfertigte und die richtige Antwort mit Tor Nr.  3 (57.) und vier (64.) gab und auf 4:1 erhöhte. Die Chancen häuften sich, das Ergebnis noch höher zu gestalten, aber so ist Fußball, stattdessen köpfte Dustin Bornheuer (72.) zum 4:2 den vierten Eckstoß ein. Hertha hatte deren acht Ecken, also doppelt so viele und mehr Torschüsse 11:7 als der MSV. Was war Eurer Meinung nach die Grundlage für Herthas Sieg?

Die frühe Führung, 2:0 nach 24 Minuten und die offensive Spielweise. Adrian Ramos Kopfballtor (12.) auf Ronnys vierte Ecke, per Standard wurde der Bann gebrochen und das 2:0 durch Ronny selbst, nachdem Peter Niemeyer in der eigenen Hälfte den Ball eroberte, schnell zu Peer Kluge spielte, der quer auf Ronny ablegte und gegen dessen strammen Schuss aus 16 Meter war kein Kraut gewachsen. Doch darauf ausruhen, von wegen?

Das Wetter spielte für einen besseren Besuch den Berlinern einen Streich, garantiert waren nicht alle Dauerkartenbesitzer ins Stadion gekommen. Aber wer das Spiel live vor Ort sah, war angenehm überrascht – oder etwa nicht? Ich bin der Meinung, der Weg ins Stadion lohnte sich. Sechs Tore und viele weitere Torszenen, Fußballerherz, was willst Du mehr? Ein Blick auf die Tabelle lohnt auch.

Wie geht’s nun weiter? Die Löwen von 1860 München wittern mit 37 Punkten noch das Erreichen des Relegationsplatzes und werden am kommenden Samstag, den 16. März, in der Allianz Arena alles geben. Und die Duisburger erwarten zum 26. Spieltag zu Hause bereits am Freitag, den 15. März, Energie Cottbus. Die Lausitzer haben nach dem Sieg über den 1. FC Union Berlin als Tabellenfünfter 38 Punkte.

Hertha-Trainer Jos Luhukay meinte in der Pressekonferenz nach dem Heimsieg, Hertha habe es mit dieser Reaktion verdient, sich ganz genüsslich die Montagspartie zwischen Eintracht Braunschweig und dem 1. FC Kaiserslautern anzusehen. Ich meine, Recht hat er. Die Situation für Hertha hat sich in Richtung Aufstieg doch verbessert oder seid Ihr etwa anderer Meinung Wie sind gespannt.

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