Heiße Rythmen im Warmluftwagen – Unterwegs mit einem 200er E-Klasse-Cabrio von Mercedes Benz

Darunter rangieren der E 200 CGI BlueEfficiency mit Fünfgang-Automatik für 48.016 Euro. Weiter geht’s in der Palette der Benziner mit dem E 250 CGI BlueEfficiency (204 PS, Fünfgang-Automatik, 49.861 Euro), dem E 350 CGI BlueEfficiency (292 PS, Siebengang-Automatik, 56.882 Euro) und dem 388 PS starken Topmodell E 500 (Siebengang-Automatik, 71.519 Euro). Was dem einen sein Benziner ist dem anderen sein Diesel. Der günstigste Diesel hört auf die Bezeichnung 220 CDI BlueEfficiency, leistet 170 PS und kostet mit Sechsgang-Schaltgetriebe 47.719 Euro. Dicht gefolgt vom E 250 CDI BlueEfficiency (204 PS, Sechsgang-Scchaltgetriebe, 49.861 Euro). Spitzendiesel ist der E 350 CDI BlueEfficiency mit 231 PS und Siebengang-Automatik für 54.621 Euro.

Das Einstiegsmodell, der Mercedes E 200 CGI BlueEfficiency mit 184 PS und manuellem Sechsganggetriebe, wurde jedoch erst im Juni 2010 ausgeliefert. Wir fuhren das über 45 815 Euro teuren Basismodell ein paar Wochen später, nämlich Ende August durch die Straßen von Berlin.

Mit an Bord nicht nur die lieben Kollegen, sondern auch "Aircap" und "Airscarf". Diese beiden „Beifahrer“ werden als besondere Innovation für das E-Klasse Cabrio gefeiert. Aircap ist ein automatisches Windschottsystem, das auf Knopfdruck vorne und hinten (sic!) ausgefahren wird und die Luftturbulenzen im Innenraum deutlich verringern soll. Zugegeben, wir fuhren im Grunde nur innerhalb des Berliner S-Bahn-Ringes und kaum schneller als 50 Kilometer in der Stunde. Daher bleiben wir beim „soll“. Wie und wo auch immer Sie fahren: Der Aircap besteht aus zwei Komponenten: einem um sechs Zentimeter ausfahrbaren Windabweiser mit Netz im Frontscheibenrahmen und einem Windschott zwischen den Kopfstützen der Rücksitze. Damit soll der typische Sturm im oben offenen Stall ausbleiben, die Frisur sitzen wie beim Coiffeur.

Die Kopfraumheizung Airscarf wiederum – einigen kennen den Komfort vom SLK – ist in die Rückenlehnen der Vordersitze integriert und bläst warme Luft aus Öffnungen in den Kopfstützen. Wenn`s draußen bereits fröstelt obwohl die Sonne scheint, der kann sich laue Luft um den Hals blasen lassen. Im Gegensatz zum SLK lassen sich die Düsen jetzt zusätzlich zur Höhenverstellung der Kopfstützen schwenken. Beide Systeme zusammen kosten im "Cabriolet Komfort Paket" 1.250 Euro, auf Wunsch können sie auch einzeln bestellt werden. Aber wer will das schon?

Wichtiger noch als Sonne von oben und Wind von vorn sind Regen und Schnee. Somit wären wir beim Dach des Cabrio, mit dem sich manche Fahrer mehr beschäftigen als mit dem Motor, und der nach wie vor der beste Frostschutz für die Insassen bei Kälte ist. Wasserdicht, waschstraßenstauglich und winddicht ist der Deckel des Daimler. Wegen ihrer guten Wärmeisolierung soll sie laut Hersteller voll wintertauglich sein. Wieder „soll“, denn wir fuhren im Wonnemonat August! Doch auch im Sommer wird klar: Das Verdeck des E-Cabrios ist ganz klassisch aus Stoff. Mercedes hat es aber so gut abgedämmt, dass es möglich sein soll, bei 200 km/h störungsfrei zu telefonieren. Wir probierten weder das eine noch das andere, obwohl die erforderliche Freisprechanlage an Bord war.

Wir vom WELTEXPRESS genießen eher den Spaß an immer roten Hauptstadt-Ampeln. Binnen 20 Sekunden versenken wir das klassische Stoffverdeck voll automatisch in einem Kasten hinter den Sitzen. Auch danach sind von den 390 Litern Kofferraum noch 300 Liter übrig – genug zumindest für unser kleines Wochenendausflugsgepäck. Wenn die Kapuze unten ist, dann läßt das serienmäßige Start-Stopp-System vom Fahrzeug nichts mehr hören. Dafür dringt der satte Sound der Stereoanlage raus. Die Bässe von Böhsen Onkelz wummern zwischen Funkturm und Alex unablässig auf die Touristen ein. Denen scheinen die heißen Rythmen de deutschen Hardrocker zu gefallen, oder liegt es am formschönen E-Klasse Cabrio von Mercedes Benz aus der Rhinstraße mit all seinen Annehmlichkeiten für gestreßte Reisende?

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