Griechen zeigen der Welt, wie direkte Demokratie geht

Zwei Jahre fälschten, logen und betrogen die Verantwortlichen weiter, was sich 2004 herausstellte. Alle Haushaltsdefizite waren geschönt. Beim Betrug half vermutlich die Goldman und Sachs. Trieben die Investmantbanker aus den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) womöglich ein falsches Spiel, um den starken Euro-Staaten mit Griechenland einen weiteren Klotz an Bein zu binden?

Der Kessel Buntes brodelte 2009 und platzte 2010, als also den Euro-Staaten Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien der Staatsbankrott drohte und alle Welt von den Schweinen, also von den PIIGS-Staaten, sowie von dem Schweinesystem, also vom Spätkapitalismus, Monetarismus bzw. Neoliberalismus, sprach. Gemeint ist im Großen und Ganzen die Krise der Wirtschaft, in erster Linie die permanente Überproduktion, die Krise der Staaten, also der gigantische Wachstum von Verbindlichkeiten von Staaten wobei die Staatsverschuldung mit Verweis auf Keynes dem Befeuern der Wirtschaft dienen solle, und die Krise der Banken, womit vom Klumpenrisiko bis hin zu Liquiditätsproblemen viele Sorgen gemeint sind.

Griechenland als Leichtgewicht der Euro-Staaten scheint stärker als alle anderen in diesen Sog des desaströsen Dreiecks geraten zu sein. Statt unter 3 Prozent beträgt das Haushaltsdefizit des griechischen Staates 2009 deutlich über 12 Prozent. Arbeitslosigkeit und allgemeines Elend nehmen in Griechenland zu. Die US-amerikanischen Ratingagenturen wie Standard & Poors`s, Moody`s und Fitch, die Bonitätsbewertungen abgeben, Stufen Griechenland Richtung Ramsch.

Geld will den Griechen und dem griechischen Staat 2010 kaum noch einer geben. Dafür gibt es die erste Rettung in Höhe von 110 Milliarden Euro, getragen von den Euro-Staaten und dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der 30 Milliarden Euro beisteuert. Die Geldgeber fordern Veränderungen im Überbau und an der Basis. 2012 wird Griechenland mi t 130 Milliarden Euro erneut gerettet. Ministerpräsident Giorgos A. Papandreou ist längst zurückgetreten. Antonis Samaras wird im Sommer 2012 neuer Ministerpräsident, während sich die Euro-Krise verschlimmert. Auch die Wirtschaftskraft der Griechen nimmt weiter ab, während 2013 die Staatsverschuldung wieder zunimmt. Der griechische Staat nimmt weiter Kredite auf und Samaras scheitert.  Anfang 2015 wird Alexis Tsipras neuer Ministerpräsident. Das Ringen der Griechen mit der Troika aus EU, EZB und IWF wird immer zäher. Viele Griechen plündern ihre Konten. Der Staat führt Kapitalverkehrskontrollen ein. Seit 1. Juli 2015 ist Griechenland im Grunde pleite.

Ministerpräsident Tsipras überraschte die Gläubiger mit der Ankündigung eines Referendums zu deren jüngsten Vorschlägen.
Die „Financial Times“ schreibt, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel sich an Tsipras rächen würde. „Sie sagt das zwar nicht, jedenfalls nicht öffentlich“, so die Zeitung. „Sie weist aber mit ganzer Entschlossenheit Tsipras` verzweifelte Versuche ab, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“

Joseph Jenning, Vertreter des Europäischen Rates für internationale Beziehungen, meint, dass Merkel Tsipras „unter Druck“ setze, „weil er versucht hat, Druck auf sie auszuüben, obgleich das auch nicht gerade sehr nutzvoll war“.

Die Volksbefragung soll am Sonntag, den 5. Juli 2015, stattfinden. Griechen dürfen direkte Demokratie ausüben. Die meisten Medien sehen das Ja- und Nein-Lager auf gleicher Höhe. Umfragen sehen Befürworter und Gegner der Reformvorschläge der Euro-Staaten gleichauf.

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