Goldener Bär für „Touch me not“ von Adina Pintilie – Preise der 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin vergeben

Ein Berlinale-Bär 2017 in Berlin
Der Berlinale-Bär in Berlin. © 2017, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Waldorf: „Was immer das ist, das hat gewonnen.“ Statler: „Goldener Bär der Berlinale geht an Was-weiß-ich.“ Kermit der Frosch: „Goldener Bär geht an ‚Touch me not‘ von Adina Pintilie.“

Der Film, den Waldorf und Statler unter das Motto Experiment stellen würden – und ein Experiment ist ein Versuch, bei dem man eingangs nicht weiß, was am Ende dabei herauskommt -, der bekommt den Berlinale-Bär in Gold.

Das Malheur hätte man kommen sehen können. Jury-Präsident Tom Tykwer wünschte sich bereits vor Beginn der 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin „sperrige“ Filme. Wenn man so will, hat ein sperriger Film die 68. Berlinale gewonnen. Statler: „Der Sperrigste.“

Der rumänische Film mit dem englischen Titel „Touch me not“ von Adina Pintilie (Waldorf: „Sowohl Regie als auch Buch sind Bockmist.“) ist derart sperrig, „da bleiben selbst die Türen zu“, so Waldworf weiter. Statler: „Und das ist gut so. So kann der Berlinale-Totalausfall niemanden touchen.“

Waldorf: „Vielleicht geht es da um einäugige, alternde Lesben nach Geschlechtsumwandlung, die den linken Fuß ein wenig hinterher ziehen.“ Statler: „Um nicht hinken zu müssen.“ Waldorf: „Mit Migrationshintergrund und Nachbar mit Kurzhaarfrisur und schielendem Schäferhund.“

Ich weiß es nicht, ich war nicht drin.

Tykwer und die Trotteltruppe aus Cécile de France, Chema Prado, Adele Romanski, Ryūichi Sakamoto und Stephanie Zacharek vergaben zudem Silberne Bären. Einer ging als Großer Preis der Jury für den Film „Twarz“ („Mug“) an Małgorzata Szumowska. Marcelo Martinessi erhielt für als Frauenversteher den sogenannte Alfred-Bauer-Preis für den Film „Die Erbinnen“ („Las herederas“).

Anthony Bajon muss als Bester Schauspieler in dem Streifen „Das Gebet“ von Cédric Kahn als 22-jähriger Drogenabhängiger alle anderen männlichen Schauspieler offensichtlich in den Schatten gespielt haben. Konnte es dieses Mal größere Mimen geben? Die Antwort gab Tykwers Trotteltruppe am heutigen Abend in Berlin.

Vollends verrückt wird es, wenn ein Regisseur einen Preis für einen – Achtung – Animationsfilm bekommt. Bester Berlinale-Regisseur 2018 ist und bleibt Wes Anderson für Winseln und Wauwau im Wettbewerb der Berlinale, also für den Film mit dem englischen Titel „Isle of Dogs“.

Das Bestes Drehbuch wurde gleich von zwei Männern geschrieben und zwar von Alonso Ruizpalacios und Manuel Alcalá für „Museo“. Offensichtlich hat die Jury nicht nur viel geguckt, sondern auch gelesen.

Chapeau, schließlich gilt was galt: Lesen bildet.

Vorheriger ArtikelDer Kölner Karneval und die verlorene Polizeimütze oder Ein Pferd ist ein Fluchttier
Nächster Artikel„Wer sind wir? Und wer wollen wir sein?“ oder die Bären der Berlinale, eine Statuette von Glashütte sowie: Fehlanzeige