G20-Spitzenvertreter diskutieren in Seoul über Weltwirtschaft und Finanzsystem

Die heutige Tagung wird fünf Sitzungen der Gruppe der Zwanzig zum Ist-Stand der globalen Wirtschaft beinhalten. Zudem steht der Abschluss eines Rahmenabkommens über Maßnahmen zur Sicherung eines stabilen und ausgeglichenen Wirtschaftswachstums auf der Tagesordnung.

Andere Themen sind die Reformierung der internationalen Finanzinstitute und die Schaffung eines globalen Finanzsicherheitsnetzes, sowie Handel, Klimawandel und Reformen des Finanzregelungssystems. Die Sitzungsteilnehmer werden auch die künftige Agenda der G20 prüfen, unter anderem in Sachen Energiewirtschaft und Korruptionsbekämpfung.

In der Schlusssitzung des G20-Gipfels in Seoul soll ein Kommunique angenommen werden.

An den Generaldebatten des Forums beteiligen sich die Vizevorsitzenden der Arbeitsgruppen des Internationalen Währungsfonds.

In Seoul haben tausende Globalisierungsgegner gegen das G20-Gipfeltreffen protestiert. Nach Angaben der Veranstalter nahmen etwa 10 000 Demonstranten an der Kundgebung in der Innenstadt teil – darunter Mitglieder von rund 80 nicht-staatlichen Organisationen. Die Polizei sprach von höchstens 3500 Teilnehmern. Stunden zuvor hatte ein Frau in der Nähe des G20-Tagungsorts versucht, sich selbst anzuzünden. Sie wollte so gegen den Gipfel protestieren. Sicherheitskräfte sind aber rechtzeitig eingeschritten.

«Wir haben unsere Botschaft an die G20-Teilnehmer und die koreanische Regierung vermitteln können», sagte Lee Chang Geun von der Gruppe Korean People’s G20 Response Action (G20-Reaktionsaktion der Koreaner).

Die Teilnehmer forderten unter anderem Jobsicherheit, eine faire Verteilung des Wohlstands sowie die Rücknahme von Plänen der USA und Südkoreas, ein bilaterales Freihandelsabkommen zu ratifizieren. «Stopp G20!» und «Stoppt, dass die Menschen für die (Finanz-)Krise bezahlen», war auf Plakaten zu lesen. Am Sonntag hatten etwa 20 000 Menschen an einer Anti-G20-Kundgebung in Seoul teilgenommen. Mehr als 50 000 Beamte setzt die südkoreanische Polizei zum Schutz der Gipfelteilnehmer ein.

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