Frauenfußball, 2. Bundesliga Süd: TSV Crailsheim – SC Sand 1:5 (1:2) – Sander Torhunger setzt sich in Crailsheim fort

SC Sand in rotem Auswärtstrikot © Carlotta Erler

Wachgerüttelt durch Sonntagsschuss

Mit einem Sonntagsschuss überraschte Crailsheim Sands Torfrau Mallori Lofton-Malachi und ging früh mit 1:0 in Führung (7.). „Das war ein Torwartfehler, den hätte jeder von uns gehalten“, erklärte Sands Co-Trainerin Claudia von Lanken, selbst lange Jahre Erstligatorfrau mit Einsätzen in der deutschen Nationalmannschaft. Sands US-amerikanische Torfrau wollte einen Flachschuss aus 16 Meter von Carolin Riegel mit den Händen aufnehmen, ließ den Ball aber durch die Hände und Beine rutschen. „Das hatte den Effekt, dass wir wachgerüttelt wurden und bemerkt haben, dass dies keine Osterkaffeefahrt ist“, erzählte von Lanken lachend. In der Folge entwickelte Sand gegen den dezimiert angetretenen Gastgeber viel Druck.

Ilaria Mauro mit zwei Toren im Doppelpack

Nachdem Isabelle Meyer eine der nun zahlreichen Chancen frei vor dem Tor ungenutzt ließ, schlug Ilaria Mauro in der für einen ausgezeichneten Mittelstürmer eiskalt zu. Nachdem sich Rebekah Stott auf der rechten Seite durchgesetzt hatte, verwandelte die italienische Nationalstürmerin deren präzise Flanke am kurzen Pfosten zum 1:1-Ausgleich (10.). Auch die Sander Führung bereite Stott vor. Nach einer Ecke von Patricia Hanebeck beförderte Stott das schon abgewehrte Leder per Flugkopfball in den Strafraum zurück und Mauro staubte zum 2:1 ab (18.). In der Folge nutzte Sand keine der zahlreichen Ecken und Torchancen. Claudia von Lanken hierzu: „Wir waren in der ersten Halbzeit etwas zu umständlich und im Abschluss nicht konzentriert genug.“ So blieb es bis zur Pause bei der knappen Führung, die auch im zweiten Durchgang nicht in Gefahr geriet.

Der Torhunger vom SC Sand

Bei Crailsheim fehlten Claudia Nußelt und Ramona Treyer an allen Ecken und Enden. Während das Sander Tor kaum noch in Gefahr geriet, setzte die Wendling-Elf ihren Sturmlauf fort. Und wurden nach einer weiteren, dieses Mal kurz ausgeführten Ecke belohnt. Isabelle Meyer schlenzte den Ball aus knapp 20 Meter zum 3:1 in den Winkel (61.). Wenig später konnte Sands Trainer Dieter Wendling seine Spielmacherin Patricia Hanebeck schonen, die ab der 10. Minute mit muskulären Problemen kämpfte. Der vierte Treffer wurde von Mauro vorbereitet, die sich über links bis auf fünf Meter vor das Tor durchschlängelte und mit einem Querpass die freistehende Rebekah Stott bediente. Die Neuseeländerin musste das Leder nur noch zum 4:1 einschieben (78.). Und Sands Torhunger war noch nicht gestillt.

Torverhältnis ausgebaut

Nach einer weiteren abgewehrten Ecke beförderte Isabelle Meyer den Ball von der rechten Seite wieder in den Strafraum und Anne van Bonn erzielte mit dem 5:1-Endstand (90.) den 60. Sander Saisontreffer. Damit hat Sand mit drei Punkten nicht nur den Vorsprung auf Verfolger 1. FC Köln gewahrt, sondern auch das Torverhältnis auf neun Tore ausgebaut. Ein gutes Polster, auf dem sich der Ortenauer Zweitligist aber nicht ausruhen darf. Am kommenden Sonntag empfangen die Sander Frauen den ETSV Würzburg. Zur Erinnerung: in dieser Saison das einzige Team, das mit einem Unentschieden Sands Siegesserie unterbrechen konnte.

So spielten sie in Crailsheim:

TSV Crailsheim – SC Sand 1:5 (1:2)

TSV Crailsheim: König; Michel (11. Riek), Bachteler, Gehder, Hasenfuß, Herrmann, Knöll, Riegel (74. Engelhart), J. Klenk (74. S. Klenk), Klotz, Wich – Trainer

SC Sand: Lofton-Malachi; Scurich, Wendlinger, Stott, van Bonn, Haag, Migliazza, Hanebeck (68. Veth), Meyer, Zirnstein, Mauro (84. Pinto) – Trainer Dieter Wendling

Tore: 1:0 Riegel (7.), 1:1, 1:2 Mauro (10., 18.), 1:3 Meyer (61.), 1:4 Stott (78.), 1:5 van Bonn (90.).

Schiedsrichterin: Kristina Hofbauer (Kläham)

Zuschauer: 160

Vorheriger ArtikelBirmingham hält die Weltelite in Schach – Torloses Remis im UEFA Champions League Halbfinale gegen Tyresö – Jedes Auswärtstor im Rückspiel wird für die Blues doppelt zählen
Nächster ArtikelFüchse Berlin nach Pokalsieg auch in der Bundesliga weiterhin erfolgreich – 27:22-Sieg gegen den VfL Gummersbach