Frauenfußball, 2. Bundesliga Süd: SC Sand – ETSV Würzburg – Ein Spiel mit Revanchecharakter

Mallory Lofton-Malachi - die 26jährige US-Amerikanerin des SC Sand im Duell gegen die Frankfurterin Célia Sasic im Halbfinale des DFB Frauenfußball Pokal © Dietmar Tietzmann

Noch fünf Begegnungen, davon eine gegen den 1. FC Köln    

Einen Ausrutscher darf sich keines der beiden Topteams der Liga im Saisonendspurt erlauben. Noch stehen fünf Begegnungen an und der Abstand zwischen Tabellenführer SC Sand und Verfolger 1. FC Köln beträgt weiterhin drei Punkte. Bevor es am vorletzten Spieltag (25.5.) zum wahrscheinlich entscheidenden Aufeinandertreffen im Sander Kühnmattstadion kommt, bestreiten beide Teams an diesem Wochenende ein Heimspiel. Von der Tabellensituation scheint Sand gegen den Drittletzten aus Würzburg die leichtere Aufgabe vor sich zu haben, während Köln gegen den Dritten 1. FC Saarbrücken aufläuft.

Wir wollen das Unentschieden aus der Vorrunde vergessen machen

Doch das Pikante an der Partie am Sonntag ist das Hinspielergebnis. Würzburg ist die bisher einzige Mannschaft, die der Elf von Cheftrainer Dieter Wendling in 17 Spielen ein Unentschieden abringen konnte. „Die Mädels wollen natürlich das Unentschieden aus der Vorrunde vergessen machen“, verdeutlicht Dieter Wendling den Stellenwert der Begegnung. Er warnt aber auch, den Gegner nur am Tabellenstand zu messen: „Wir wissen noch allzu gut, wie leidenschaftlich die Würzburgerinnen verteidigt haben. Teilweise mit 10 Spielerinnen in und um den eigenen Strafraum. Dieses Problem werden wir auch am Sonntag zu lösen haben.“

Torverhältnis mit neun Treffern besser als Köln

Dass seine Elf auch mit einem frühen Gegentor umgehen kann und den Druck danach eher erhöht anstatt in Schockstarre zu verfallen, hat sie im vergangenen Auswärtsspiel beim höher einzuschätzenden TSV Crailsheim bewiesen. Man habe an der Körperhaltung gesehen, dass die Spielerinnen die eigene Nachlässigkeit selber schnell reparieren wollen. Wendling dazu: „Ich hatte von außen nie das Gefühl, dass etwas schief gehen könnte.“ Dazu wurde noch etwas für das möglicherweise auch noch entscheidende Torverhältnis getan. Hier wuchs der Vorsprung auf neun Treffer gegenüber Köln an.

Mitfavorit 1. FC Köln muss noch nach Crailsheim

Bleibt dies bis zum direkten Aufeinandertreffen bestehen, könnte sich Sand sogar eine knappe Niederlage erlauben, wenn es am letzten Spieltag nicht zu außergewöhnlichen Ergebnissen kommen sollte. Aber Wendling will erst mal die kommenden Spiele erfolgreich bestreiten. Der Spielplan von Sand und Köln ist ähnlich gestrickt. Köln muss noch nach Crailsheim und empfängt Würzburg sowie die Reserve von Bayern München. Dort tritt Sand in zwei Wochen an, muss vorher zum Schlusslicht nach Wörrstadt und am letzten Spieltag zum Vorletzten Bad Neuenahr.

Wenn wir den Aufstieg geschafft haben, reden wir über alles andere weiter

„Schwächen kann sich niemand erlauben, aber es deutet alles auf ein Finale gegen Köln hin“, analysiert Dieter Wendling das Restprogramm. Sein Kader wird gegen Würzburg komplett sein, auch die vorsorgliche Auswechslung von Patricia Hanebeck in Crailsheim hat sich als richtig erwiesen. Auf eine Vertragsverlängerung angesprochen, gibt sich der Sander Coach derzeit noch bedeckt: „Vor der Saison hieß mein Auftrag aufzusteigen. Wenn wir das geschafft haben, reden wir über alles weitere.“

 

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