Florida – eine einzige Show bei Tag und bei Nacht

Weiß ist der Strand von St. Petersburg in Florida/USA und blau das Meer.

Tampa selbst wartet mit einem romantischen Kanutrip auf dem Hillsborough River auf. Ibis und Reiher, Schildkröten und Alligatoren säumen das verwunschene Wildnisreservat, und Hindernisse wie Mangrovenwurzeln, umgestürzte oder tiefhängende Bäume und dicke Seerosenteppiche sorgen ständig für unvergessliche Überraschungen.

Gehörig überraschen kann auch eine Bootsfahrt auf dem „Kongo“ in Busch Gardens. Denn wer nimmt schon die Warnung ernst, dass man außer nassgespritzt völlig durchtränkt werden kann? Niemand, und wer die anderen im Boot schadenfroh belächelt, weil er den vermeintlich einzigen trockenen Platz erwischt hat, für den kommt das nasse Ende in Form eines Wasserfalls nach. Doch Floridas Sonne wird nicht grundlos gerühmt. Beste Reisezeit, weil nicht so heiß: Oktober bis Mai.

Überhaupt ist Florida der Inbegriff der weltbekannten Vergnügungsparks, die alle unter einem Thema stehen: er- ziehen und unterhalten oder lernen und Spaß haben. Busch Gardens in Tampa etwa bringt den Besuchern den Schwarzen Kontinent näher, besonders eindrucksvoll das Affengehege, unterhält aber andererseits mit Tanzshows, auch auf dem Eis, und Musikrevuen von 9 bis 18 Uhr. Im Eintrittspreis von ca. 30 Dollar sind Bierproben inklusive: Die Firma Anheuser-Busch, die den Fun-Park betreibt, ist zugleich Amerikas größte Brauerei. Warum nicht mal Budweiser alkoholfrei verkosten?

Die Tatsache, dass Florida dann und wann von Hurrikans heimgesucht wird, nutzt Tampa als Touristenattraktion: Im Museum für Wissenschaft und Industrie beeindruckt ein Simulator dermaßen, dass jeder froh ist, ihm heil zu entfliehen. In diesem Museum lernt man u.a. auf witzige Weise, mit nichts als dem bloßen Auge und einer dünnen Schnur wie mit einer 3-D-Brille zu sehen.

Nur eine gute Stunde dauert die Autofahrt von Tampa nach Orlando, der Stadt mit den meisten Fun-Parks. Wollte man alle Attraktionen besuchen, brauchte man dafür allein 16 Tage, heißt es.

Vor Wasser gewarnt wird ebenfalls in „Sea World“: Die „Splash area“, das sind die ersten sieben Zuschauerreihen, zeigt an, wo’s spritzt, wenn Shamu, der Killerwal, mit seinem Trainer auf der Schnauze aus dem Becken schießt und klatschend aufschlägt, die Delfine ihre Show abziehen und das Walross sich seines Schwergewichts bewusst ist. Delfine und Seekühe dürfen gefüttert werden und wirken so verspielt und so zufrieden, dass einem alle Kritik, es handle sich um Tierquälerei, unverständlich bleibt. In „Sea World“ kümmert man sich auch um kranke und durch Boote und Fischerei verletzte Meerestiere. Auf einem Fließband gleitet der Betrachter durch eine Arktis voller Pinguine und Papageitaucher. Im Haus „Terror of the deep“ schreitet er in der Tiefe des Meeres quer durch die tropische Fauna und ist fasziniert von der Farbenpracht über und neben sich. Lediglich von den Haimäulern und den grimmigen Muränen könnte er sich ein wenig bedroht fühlen. Aber das Panzerglas hält!

Nach soviel Ergötzendem und zugleich Erschröcklichem bleibt einem nur noch ein Absturz im Nachtleben von Orlando. Sogar in historischem Ambiente ist das in „Church Street Station“ möglich, einem Gebäudekomplex mit Shopping, Dining & wining und Night-Entertainment bei Livemusik.

Das reicht dann aber auch an Remmidemmi. Nun geht’s zum Erholen an den Strand. Pinellas Sonnenküste am Golf von Mexiko, auch „Florida’s Beach“ genannt, ist 555 km lang und hat 55 km Sandstrand vom Feinsten. Ob man baden will am St. Petersburg oder Clearwater Beach, ob am von Pelikanen bevölkerten Indian Rocks Beach oder auf der Muschelinsel Shell Key und dem unter Naturschutz stehenden Eiland Caladesi Park, St. Pete und Clearwater halten Unterkünfte jeglicher Art bereit.

Ein Dinner im „Lobster Pot“ ist beinahe ein Muss, genauso wie im „Hurricane Seafood Restaurant“, von dessen Dachterrasse man gern den Sonnenuntergang betrachtet – Liebhaber von Meeresfrüchten sind an Pinellas Suncoast eh richtig. Aber auch Freunde der Kunst: Das Salvador Dalí­-Museum in St. Pete ist an Schätzen nicht zu überbieten, und Kindern wie Erwachsenen wird das „Hands-0n-Museum“ Spaß bringen. Hier ist alles zum Anfassen und Ausprobieren am eigenen Leibe.

„Enjoy your holiday“, sagen die stets freundlichen Floridianer, und: „Have a nice day.“ Ja, alles ist in Florida zu haben, nur ein paar Englischkenntnisse sollte man mitbringen.

Info:

Deutschsprachiger Reiseführer VISIT FLORIDA ® im Handtaschen-Format bei: PELA Touristikservice, PF 1227, 63798 Kleinostheim, Fax (06027)9796982, E-mail: FloridaInfo@t-online.de und

Iwanowski’s Reisehandbuch: Florida

12. Auflage 2009, 584 Seiten, broschiert, Farbfotos, Reisekarte zum Herausnehmen, 64 Detailkarten und Grafiken, 190 gelbe Seiten Reisetipps, 4 grüne Seiten Preise, Register. 25,95 Euro. ISBN 978-3-933041-68-5. Leseprobe sowie aktuelle Reise-Nachrichten zu Florida: www.iwanowski.de

Florida-Info: Tel. (0621)5615442, www.visitflorida.com/deutsch, www.VisitSPeteClearwater.com, www.pinellascounty.org, www.visitclearwaterflorida.com, www.tampabaybeaches.com, www.stpete.org

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