Florian Schröder und sein Programm „Endscheidet euch“

Florian Schröder © Foto: Egon Pichl
Allein im Alltag muss der Mensch ständig Endscheidungen treffen. Das beginnt schon Morgens mit Kaffee oder Tee? Wie komme ich zur Arbeit: zu Fuß, mit dem Rad, dem Bus oder der Bahn? Welche Partei wähle ich? Wie erziehe ich mein Kind?
Florian Schröder gelingt es gut, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen.

Von einem Problem, das wir täglich neu bewerten müssen bis zu Endscheidungen, die den gesamten Erdball betreffen. Endscheidungen fallen immer schwer und immer schwerer, je mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Der moderne Mensch schwimme laut Schröder durch das Meer der Möglichkeiten auf der Suche nach der idealen Endscheidung. Fehlgriffe sollten da tunlichst nicht gemacht werden. Der Entscheidungskelch geht alle an vom Schulkind über die Eltern bis zu Opa und Oma und an keinem vorüber. Die Überflussgesellschaft hat sich im Dickicht der Multimöglichkeiten verstrickt und weiß keinen Ausweg aus dem Dilemma.

Offensichtlich gelingt es Florian Schröder auf der Bühne, an einfachen Beispielen Problem zu belegen. Zu den Problemen gesellen sich die Parodien. In sein Programm streut er immer wieder Parodien bekannter Politiker und Künstler ein. Mit seinen sprachlichen Qualitäten weiß Schröder übrigens auch in Radiobeiträgen zu brillieren.

Er braucht keine teuren Kostüme, ein einfacher blauer Anzug und eine schmale Krawatte reichen dem Publikum. Schröder bringt seine Besucher zum Lachen und Nachdenken. Sein Auftritt gleitet nicht in Belanglosigkeit ab, sondern er behält ein gewisses Niveau bei – den ganzen Abend.
Als Zugabe lässt er vom Publikum Fragen zu, die er auf der Bühne beantwortet. So zum Beispiel die Frage nach der Wahl in den USA. Soll man Clinton wählen oder wen?

Florian Schröder bietet Lösungsmöglichkeiten im Entscheidungsstress an, doch davon ist hier und heute kein Wort die Rede. Besuchen Sie selbst den Abend der Endscheidung in einem Theater Ihrer Stadt, anschließend wissen Sie, ob das für Sie persönlich die richtige Endscheidung war.

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