Falcon 9 fliegt, Zuma fällt – Rakete von SpaceX zurück, Satellit futsch

Der Flug des Falken.
Die Flugbahn einer Rakete vom Erdboden der USA Richtung Kosmos. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Flug des Falken, er funktionierte noch. Jedenfalls startete am Sonntag (Ortszeit) die Trägerrakete Falcon 9 von Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida und ein Teil von ihr landete ein paar Minuten später wieder auf dem Weltraumbahnhof im Röhricht. So weit, so gut.

Der andere Teil der Rakete des Unternehmens SpaceX flog zwar noch weiter, aber nicht dorthin, wohin er hätte fliegen sollen. Fehler. Der Satellit des US-Militärs soll sich laut US-amerikansischen Publikationen wie „Wall Street Journal“ und US-amerikansichen Nachrichtenagenturen wie „Bloomberg“ nicht von der Rakete gelöst und den Orbit erreicht haben. Der Nachrichten-Satellit mit dem Codenamen „Zuma“, der vom US-Rüstungsunternehmen Northrop Grumman gebaut wurde, sei in die See gestürzt, also in den atlantischen Ozean, sagen die einen, die anderen sprechen davon, dass er explodiert und in der Atmosphäre verglüht sei.

Vom US-Rüstungsunternehmen Northrop Grumman kam bisher keine Erklärung außer der, „dass geheime Missionen grundsätzlich nicht kommentiert würden“, wie „Heise“ (9.1.2018) notiert. Martin Holland schreibt in „Heise“ unter Bezugnahme auf einen Bericht in „The Verge“, dass es „nach dem Start einen neuer Eintrag in den Satellitenkatalog auf Space-Track.org“ gegeben habe, was bedeuten könne, „dass Zuma mindestens einen Orbit absolviert“ habe. Noch bleibt Zeit für Spekulationen, aber in „einigen Wochen könnten Amateurastronomen seinen geplanten Ort im Orbit wegen ungünstiger Konstellationen“ überprüfen, zitiert Holland den Astrophysiker Jonathan McDowell aus „The Verge“, der allerdings „Spekulationen, der Verlust sei nur vorgetäuscht“, via „Twitter“ widersprochen habe, „weil Satelliten von der Erde aus beobachtet würden“. Also: Satellit futsch.

Der gefallene Zuma war nicht der Anfang. Das von Elon Musk gegründeten Unternehmen SpaceX schoss bereits im vergangenen Jahr einen Spionagesatelliten in den Kosmos und zwar für den militärischen Geheimdienst National Reconnaissance Office. Laut „Sputnik“ (9.1.2018) habe SpaceX sogar „schon öfter geheime Raumfahrzeuge für die US-Regierung ins All gebracht“.

„Spiegel-Online“ und Sputnik“ (9.1.2018) zitieren einen Sprecher von SpaceX mit den Worten: „Wir kommentieren derartige Missionen nicht, aber bis jetzt zeigen die untersuchten Daten, dass die ‚Falcon 9‘ ordnungsgemäß funktionierte.“

Wo auch immer das Problem lag, im Rennen um milliardeschwere Regierungsmissionen dürften sich die Konkurrenten Boeing und Lockheed Martin die Hände reiben.

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