Erste Klasse auf vier Rädern – Audi hat seinen Q5 vor allem unter dem Blech weiterentwickelt

Der Audi Q5 im November 2011. © 2017, Foto: Norbert Glamann

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Neu sieht anders aus. Sollte man meinen. Doch Audi schert sich mit der zweiten Generation des Q5 nicht groß um Äußerlichkeiten. Schließlich haben die Ingolstädter seit der Markteinführung 2008 rund 1,6 Millionen Exemplare des Q5 verkauft, und bis heute ist die Nachfrage nach einem der wichtigsten Modelle für Audi ungebrochen. Keine Frage, dass bei solch einer Erfolgsserie eine Fortsetzung fast schon obligatorisch ist.

Also hat man am Blechkleid nur sehr behutsam gewerkelt, wie etwa am Kühlergrill oder an den optional bestellbaren LED-Matrixscheinwerfern vorn und den neu designten Rückleuchten. Innen jedoch ist die alte Welt sozusagen auf den Kopf gestellt worden. Nichts blieb, wie es war, „alles neu bis auf die letzte Schraube“, wie man bei Audi betont.

Das Cockpit des Audi Q5 im November 2011. © Audi AG
Das Cockpit des Audi Q5 im November 2011. © Audi AG

Erster Eindruck: Erste Klasse auf vier Rädern. Feines Leder, Echtholz- und Aluminium-Applikationen in bester Verarbeitung bieten einen bislang nicht erreichten Komfort. In den gut geformten Sitzen lässt es sich wunderbar räkeln, denn genügend Platz hält die erste als auch die zweite Reihe parat. Bei den Abmessungen hält sich das SUV im Wesentlichen an den Maßen des Vorgängers, ist jedoch – dank umfangreicher Abspeckmaßnahmen – bis zu 90 Kilogramm leichter. Der Kofferraum mit einem Stauraum von 550 bis 1550 Litern geht absolut in Ordnung.

Hat der Fahrer hinter dem Lenkrad Platz genommen, schaut er zunächst auf ein gut aufgeräumtes Armaturenbrett, in dessen Mitte ein 8,3 Zoll großer Bildschirm thront. Mit dem 12,3 Zoll großen Virtual Cockpit liefern beide alle gewünschten Daten von der Navigation bis zur Konnektivität. Auf Wunsch lässt sich auch ein Head-up-Display ordern.

Dazu kommt eine ganze Armada von Fahrassistenzsystemen. Seinen Einstand gibt beispielsweise der modifizierte Stauassistent, der den Weg zum pilotierten Fahren weiter ebnen soll. Erstmals rollt der 4,67 Meter lange Q5 auf einer Luftfederung durch die Landschaft. Die kostet zwar Aufpreis, immerhin 2000 Euro, doch wer damit unterwegs ist, möchte sie nicht missen – das SUV schwebt damit förmlich über so manch irdische Unebenheit.

Der Kofferraum des Audi Q5 im November 2011. © Audi AG
Der Kofferraum des Audi Q5 im November 2011. © Audi AG

Ebenfalls Premiere hat der neue Quattro-Antrieb mit Ultra-Technik, der aber nur in Kombination mit Vierzylindern zum Einsatz kommt. Statt des permanenten Allradantriebs sorgt das neue System dafür, dass die Hinterachse immer dann abgekoppelt wird, wenn der Allradantrieb nicht benötigt wird – wie zum Beispiel auf langen Autobahnstrecken. Der Effekt: der Verbrauch sinkt um mindestens 0,3 Liter.

Der neue Audi startet mit vier Dieselvarianten und einem Benziner. Die Selbstzünder liefern Leistungen von 110 kW/150 PS bis 140 kW/190 PS. Speerspitze ist der überarbeitete 3.0 TDI, der es auf 210 kW/286 PS und einem Drehmoment von 620 Newtonmeter bringt. Den Einstieg in die Q5-Welt, die sich dem Kunden ab Januar öffnet, bildet der 2.0 TDI mit 120 kW/163 PS. In der Preisliste steht er mit 45 100 Euro.

Der weiterentwickelte 185 kW/252 PS starke 2.0 TFSI präsentiert sich in der Kraftentwicklung sehr harmonisch und legt mit seinen 370 Newtonmetern den Sprint von Null auf Tempo 100 in 6,3 Sekunden zurück. Audi gibt einen Normverbrauch von 6,8 Litern je 100 Kilometer an. Eine Neuigkeit am Rande: der Q5 wird nicht mehr in Ingolstadt gefertigt, sondern läuft in einem nagelneuen Werk in Mexiko vom Band. Nur in einer Sache gibt es nichts Neues zu vermelden: bei der Garantie von gerade einmal zwei Jahren.

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