Eines der dunkelsten Kapitel der Stadtgeschichte – Eine Milliarde Euro kostet die Katastrophe des Archiveinsturzes in Köln

Die Ursachenermittlung, vielleicht im Zusammenhang mit dem U-Bahn-Bau, ist eine quälende Angelegenheit, und selbst wenn man heute sagen kann, dass etwa 90 Prozent der Bestände zwar beschädigt, viele davon schwer beschädigt wurden, so sind sie damit nicht geborgen, wie auch die Leiterin des Archivs, Bettina Schmidt-Czaia, erklärte. Mittelalterliche Handschriften und Unikate der frühen Neuzeit sind zu bearbeiten, doch vieles ist verloren. Es wird mit über 400 Millionen Euro gerechtet, will man die Kosten für die Restaurierung auf den Punkt bringen. Hinzu kommt noch der Neubau eines Stadtarchivs im Jahre 2015. OB Roters ist der Meinung, dass diese Katastrophe mit einer Milliarde Euro zu Buche schlagen wird.

Immer noch wird nach der eigentlichen Ursache und der Verantwortung für dieses Desasters nachgefragt und untersucht. Die Aufklärung ist komplizierter als gedacht. Die Ermittler beschlagnahmten Material der am Bau U-Bahn-Bau beteiligten Firmen, da gab es anhand der Unterlagen einiges Ungereimte, dennoch ist für die Juristen alles noch immer zu diffus und unklar. Die Problematik rund um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs, die Ursachen, die Verantwortung und die fragen nach Entschädigungen stellen alle Beteiligten auf eine harte Geduldsprobe. Tatsache ist, dass Stahlbügel geklaut worden waren, Tatsache ist bisher aber auch, dass dies nicht die Ursache des Einsturzes war. Der Rest bleibt noch im Dunkeln.

Vorheriger ArtikelDrei niederländische Marine-Soldaten in Libyen in Gefangenschaft
Nächster ArtikelWer bin ich und wieviele? – Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 3. März 2011 (Teil 2/2)