Drei Tore von Max Kruse – Wolfsburg beendet Negativserie und schiesst sich beim 4:2-Sieg gegen Hoffenheim aus der Mini-Krise

@ Foto: Winfried Laube, 2015
Vorbericht
Mit Luiz Gustavo und Vieirinha standen Dieter Hecking im Vergleich zum Stand vor der Bundesligaunterbrechung wieder zwei Spieler zur Verfügung, die zuletzt verletzt aussetzen mussten. „Dass Luiz zwei Länderspiele gemacht und das Knie keine Probleme bereitet hat, ist sehr gut. Wir müssen in den nächsten 48 Stunden abwarten, ob das so bleibt“, so der Wölfe-Coach über seinen Mittelfeldstrategen. Mit Blick auf Vieirinha sagte Hecking: „Er hat die letzten Tage komplett mittrainiert, ihm fehlt aber noch die Spielpraxis. Ich lasse mir bis zum Samstag alles offen.“
Gegen Hoffenheim galt es für die Grün-Weißen, zurück in die Erfolgsspur zu finden. „Wir hatten zwei, drei Rückschläge. Wir müssen wieder an unsere Stärken anknüpfen“, gab Hecking die Marschroute vor. Bei aller Unzufriedenheit mit den jüngsten Ergebnissen wies der 51-Jährige auch darauf hin, die letzten Spiele realistisch einzuschätzen und nicht zu vergessen, dass seine Mannschaft insbesondere in den Partien beim FC Bayern und Manchester United über längere Phasen mehr als mithalten konnte. Nichtsdestotrotz: „Wir wollen diese kleine Serie von vier Pflichtspielen ohne Sieg am Wochenende beenden.“
Blitzstart – Zwei Tore in den ersten sechs Minuten
Dieter Heckings Team begann mit Luiz Gustavo in der Startaufstellung, während sowohl Vieirinha als auch der Formschwache Andre Schürrle erst einmal auf der Bank Platz nahmen.
Es begann furios: Bereits in der ersten Minute schoss Max Kruse seine Wölfe mit seinem ersten Bundesligator in Führung. Sechs Minuten später folgte ein Zuckerpass von Neuzugang Julian Draxler auf Bas Dost, der aus kurzer Distanz zum 2:0 einköpfte. Es ging weiter mit viel Tempo, Aggressivität und Biss. Es folgten weitere Großchancen durch Draxler (15.) und Kruse (19.). Die Elf von Markus Gisdol geriet mächtig unter Druck und sein Gegenüber Dieter Hecking konnte in seinem 300. Bundesligaspiel als Trainer zufrieden sein.
Mitten in eine Schwächeperiode der Niedersachsen hinein, fiel der Anschlusstreffer für die Gäste durch Toljan (29.).
Nach den Chancen zu urteilen, waren die Gäste mit dem Pausenrückstand von 2:1 noch gut bedient.
Der verletzte Robin Knoche äußerte sich in der Pause: "Wir haben grandios angefangen und gut gegen den Ball gearbeitet und konnten es leider nicht die vollen 45 Minuten durchhalten."
Max Kruse machte mit seinem dritten Treffer alles klar
@ Foto: Winfried Laube, 2015Für beide Mannschaften ging es unverändert in die zweite Hälfte. Eine Unkonzentriertheit in der Abwehr brachte den überraschenden Ausgleich für die Hoffenheimer durch Schmid (54.) Dieser Treffer stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Jetzt waren die Wolfsburger gefragt, sie hatten noch 35 Minuten Zeit das Spiel für sich zu entscheiden.
Max Kruse erzielte mit seinem zweiten Treffer ganz abgebrüht die 3:2 Führung auf Vorlage von Gustavo.
Doch die Gäste wollten sich damit nicht zufrieden geben.
Dieter Hecking brachte den lange verletzten und von den Fans gefeierten Vieirinha ins Spiel (68.) Für ihn verließ Julian Draxler das Feld, der zwei Treffer auflegte.
Die Wölfe spielten weiter überlegen und suchten die Vorentscheidung und die Gäste warteten auf ihre Konterchance. Andre Schürrle passte nach guter Vorarbeit auf Max Kruse, der seinen dritten Treffer in diesem Spiel markierte (83.).
Jetzt spielte Hoffenheim Alles oder Nichts und drückte auf den Anschlusstreffer. Doch am Ende ging der Sieg der Wölfe auch in dieser Höhe vollkommen in Ordnung.
Schiedsrichter Dr. Felix Brych erwischte heute nicht seinen besten Tag und traf einige Entscheidungen, die bei den Zuschauern auf viel Unverständnis stießen. Er wurde von ihnen mit vielen Pfiffen verabschiedet.
Fazit
Die Wölfe sind zurück in der Spur! Dieser Sieg und Platz vier in der Tabelle müsste den Wolfsburgern genug Selbstvertrauen geben, um in der Königsklasse gegen Eindhoven zu bestehen.
Am Ende ein verdienter Sieg für Wolfsburg dank Max Kruse, der mit drei Treffern absoluter Matchwinner ist. Die Wölfe zu Beginn furios, dann kam Hoffenheim immer besser ins Spiel und zum nicht unverdienten Ausgleich. Dennoch die Wölfe über die komplette Distanz das bessere Team mit den klareren Chancen, deshalb darf sich die TSG über diese Niederlage nicht beschweren. Auch wenn sie Charakter und Moral bis zum Ende bewiesen haben
Trainer-Stimmen zum Spiel
@ Foto: Winfried Laube, 2015Markus Gisdol: "Wir hatten heute eine schlechte Anfangsphase, lagen schnell 2:0 zurück. Beim zweiten Tor hätte der Schiedsrichter auch auf Abseits entscheiden können. Danach hat sich die Mannschaft zusammengerissen und gefangen. Wir hatten bis zum 2:2 eine gute Phase. Wir hätte Wolfsburg nicht die Räume geben sollen, dadurch fiel das 3:2. Heute konnten wir leider nicht gegen einen guten Gegner punkten."
Dieter Hecking: "Wir sind sehr gut ins Spiel reingekommen. Ich hätte mir gewünscht , dass wir das dritte Tor machen, daran müssen wir noch arbeiten. Dann kommt es wie es immer kommt, wenn man die Chancen nicht nutzt,wir bekommen den Anschlusstreffer. Das hätte wir nicht zulassen dürfen. 
Die Mannschaft hat den Faden wieder aufgenommen und sich den Sieg verdient. Es war der richtige Schritt in die richtige Richtung. Wir können auch gegen Eindhoven einen Dreier machen."
Statistik
Trainer: Dieter Hecking, Startaufstellung: Benaglio – Träsch, Naldo, Dante, Rodrí­guez – Luiz Gustavo (87. Arnold), Guilavogui – Caligiuri, Kruse, Draxler (67. Vieirinha) – Dost (79. Schürrle), Reservebank: Casteels, Jung, Schäfer, Klose, Schürrle, Arnold, Vieirinha
Trainer: Markus Gisdol, Startaufstellung: Baumann – Kaderábek (22. Kim), Süle, Bicakcic, Toljan – Rudy (84. Uth), Strobl, Polanski, Schmid – Vargas (84. Szalai), Volland, Reservebank: Grahl, Kim, Schär, Uth, Elyounoussi, Szalai, Kurányi
Tore: 1:0 Kruse (1.), 2:0 Dost (7.), 2:1 Toljan (29.), 2:2 Schmid (54.), 3:2 Kruse (62.), 4:2 Kruse (83.)
Gelbe Karten: Caligiuri (57.), Träsch (59.), Luiz Gustavo (71.), Vieirinha (85.)
Gelb/Rote Karten: –
Rote Karten: –
Zuschauer: 28148
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