Die Irren aus Anatolien und die Wirren in Westeuropa

Türke Erdogan. Quelle: Pixabay, gemeinfrei, CC0 Public Domain

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dass die hohe Zustimmung in der mehr oder minder säkularen Berliner Republik, und manchen Leuten geht mit guten Gründen die Säkularisierung im Land nicht weit genug, für die Änderung der Verfassung in der islamistischen Türkei, weniger Macht für das Parlament und mehr für den Präsidenten, das ist mitnichten ein „in erster Linie die Folge davon, dass man Erdogans Netzwerk in Deutschland jahrelang hat gewähren lassen“, wie Sevim Dagdelen (Die Linke) der Presse mitteilen lässt.

Zwar „wurden und werden Erdogans Organisationen für die Integrationspolitik als Ansprechpartner genommen“, aber auch andere und Dagdelen sollte das wissen. Zwar werden „seit Jahren … Erdogans Helfershelfer im Kanzleramt beim Integrationsgipfel oder im Bundesinnenministerium in der Deutschen Islamkonferenz hofiert“, doch begrüsst und nicht hofiert werden alle paar Wochen auch andere Muslime, Christen und Juden im Bundeskanzleramt, in Bundesbehörden im politischen Berlin, wie jeder weiß.

Dagdelen übertreibt. Der Bock ist nicht der Gärtner und die Bundesrepublik Deutschland kein Botanischer Garten, in dem Kümmel und Kartoffel gedeihen. Und Dagdelen übersieht, dass Tausende Türken sich Tag für Tag selber ausgrenzen.

Fehlt nur noch, dass Wutbürger wie Dagdelen ins Horn der Gutbürger stoßen. Claudia Roth (Bündnis90/Grüne) erklärte kürzlich, man müsse sich „extrem um Erdogan-Anhänger bemühen“. Blödsinn.

Hier muss man sich heute nicht um Erdogan-Anhänger bemühen, so wie man sich damals nicht um Hitler-Anhänger bemühen musste. Man muss sie ausgrenzen. „Allahu Akbar“ wird von Muselmanen mehr denn je mit einer Intention, die unangenehm an das „Heil Hitler“ früherer Jahre erinnert.

Für die islamische AKP sind die türkischen Muselmanen in Westeuropa zwar keine Fünfte Kolonne, noch nicht, aber ein verlängerter Arm. Da die bald 6 Millionen Türken in Westeuropa vor allem in den Niederlanden und in Deutschland leben, gilt das Augenmerk der AKP vor allem den Leuten in diesen Ländern. Die gehen augenscheinlich gerne auf die Straße, wo sie lautstark die Todesstrafe für alle Feinde Erdogans verlangen. Ein paar gehen auch auf die Jagd nach Christen, Juden und anderen Ungläubigen. Mörder muss man Mörder nennen, Terroristen Terroristen und Türken Türken. Wer sich nur formal anpasst, aber innerlich und ansonsten ab- und ausgrenzt, der kann gehen. Alles andere ist Konfrontation. Zwar ist die Gesellschaft der Ort konfligierender Interessen, aber über die Art und Weise, wie die Auseinandersetzungen ausgetragen werden, bedarf es einer Verständigung. Zu viele Türken können und wollen das nicht verstehen. Dann sollen sie gehen.

Millionen Türken in Deutschland lesen türkische Zeitungen und Zeitschriften, hören türkische Radiosender und sehen das Programm türkischer TV-Stationen. Wenn türkische Sportvereine in Deutschland antreten müssen, dann werden die Begegnungen für die Heimmannschaft zu Auswärtsspielen, auch wenn der eine oder andere Türke im deutschen Team mitspielt. Keine Frage sonder Alltag und Augenscheinlich: Die Assimilierung ist gescheitert. Die Türken aus Anatolien in Deutschland, in Westeuropa sind die Wirren. Wirr wie Dagdelen.

Die Schuldigen dafür sitzen in erster Linie nicht in Brüssel oder Berlin auf den Bänken der Parlamente und Kirchen oder wo sonst noch gepredigt wird. Den Blödsinn verzapfen die Muselmanen vor und hinter dem Bosporus. Schuld sind die Irren aus Anatolien höchstselbst. Irre wie Erdogan. Bei den Wirren besteht Hoffnung. Vielleicht kommt Dagdelen noch dahinter.

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