Der Kampf um den Gezi Park ist ein Kampf gegen Erdogan und seine Islamisten – Massenporteste in der Türkei halten an – Bauprojekt an Taskim-Platz angeblich noch unklar

Stichwort "Gezi Park" - Screenshot der Webiste Google Photos vom 2013-06-03. © WELTEXPRESS

„Bei diesen Unruhen gab es keine Toten. Von den Verletzten (115 Polizisten und 58 friedliche Bürger) sind vier in Istanbul auf der Intensivstation und zwei in Ankara“, zitiert das News-Portal „Mynet Haber” den Minister. Vier der Schwerverletzten sind ihm zufolge in kritischem Zustand.

Den sechsten Tag in Folge protestieren die Einwohner von Istanbul gegen die Entscheidung der Behörden, den zentralen Gezi-Park abzuholzen und an seiner Stelle ein Einkaufszentrum zu errichten. Dem Kampf um die Grünfläche hat sich die halbe Türkei angeschlossen. Die Protestler wurden von der Hälfte der türkischen Provinzen unterstützt. Auch Türken im Ausland unterstützen die Proteste. In Ankara fordern Demonstranten den Rücktritt der Regierung.

Wie die Agentur Anadolu meldet, hat der türkische Premier Recep Tayyip ErdoÄŸan die Forderungen bei den Protesten in Istanbul als unbegründet zurückgewiesen. Die Behörden hätten es nicht auf die Natur abgesehen, zitiert die Agentur den Ministerpräsidenten.

„Wir, die Machthaber, haben bis zum heutigen Tag 3 Milliarden Bäume gepflanzt. Wir, die Machthaber, haben 160 Nationalparks gegründet. Kann eine solche Regierung der Feind der Umwelt, der Bäume sein?“, sagte Erdogan am Sonntag in Istanbul. Zuvor hatte der türkische Premier den Urhebern der Unruhen bereits vorgehalten, den Umweltschutz lediglich als Vorwand zu benutzen und über einen ideologischen Hintergrund spekuliert.

Zudem erklärte Erdogan, daß die Behörden noch keine Entscheidung getroffen, was auf dem Taksim-Platz in Istanbul gebaut werde. Auf dem Gelände des Parks soll angeblich ein Kasernengebäude aus dem 18. Jahrhundert neu errichtet werden, in dem ein Unterhaltungs- und Einkaufszentrum untergebracht werden soll.

„Es gibt kein Projekt, in dem exakt angegeben wird, was genau auf dem Taksim-Platz an der Stelle des Atatürk-Kulturzentrums gebaut wird. Es wird möglicherweise eine Oper oder ein Stadtmuseum sein“, sagte Erdogan am Sonntag in einer Sitzung des türkischen Solidaritäts- und Kulturvereins.
Das Atatürk-Kulturzentrum werde im Rahmen der Neugestaltung des Taksim-Platzes abgerissen, die unter anderem den Bau einer Moschee vorsehe, so Erdogan.

Mit Material von RIA Novosti

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