Der FIFA-Korruptionsklüngel – Joseph Blatter steht vor seiner fünften Amtszeit und Michel Platini als Feigling da

Der FIFA-Korruptionsklüngel 

Mehrere Verhaftungen von hohen Funktionären, Beweise für Betrug, schwere Korruptionsvorwürfe, die nach Ansicht US-amerikanischer Ermittler bestens belegt sind. Steuerhinterziehung, Unterschlagung, Geldwäsche sind Vorwürfe, die im Zusammenhang mit den verhafteten FIFA-Funktionären erhoben werden. Verschwörung und vor allem organisiertes Verbrechen sind auch mit dabei. Noch nie ist so viel Dreck bei der FIFA zum Vorschein gekommen wie in diesen Tagen.
Informationen der Justiz scheinen auch auf Aussagen von Chuck Blazer zu basieren, der ein Spitzenfunktionär der FIFA und fast zwei Dutzend Jahre Generalsekretär der amerikanischen Fußball-Konföderation Concacaf war. Blazer soll zum V-Mann der US-amerikanischen Justiz geworden sein. Weltfußballfunktionäre sollen schmutziges Geld über US-amerikanische Banken reingewaschen haben. Was in diesen Tagen geschieht ist Monate lang, Jahre lang vorbereitet worden. Fahnder aus den USA ermitteln gegen 18 FIFA-Funktionäre. US-Justizministerin Loretta Lynch kommentierte dies mit den viel zitierten Worten: „Sie haben das weltweite Fußballgeschäft korrumpiert“ und „Sie haben es immer und immer wieder gemacht. Jahr um Jahr, Turnier um Turnier.“ Kelly Currie, Oberstaatsanwalt von New York, merkte an, dass die Festnahmen nicht das Ende, sondern der Anfang der Ermittlungen seien.
„Jeden Bereich der FIFA“, so US-Ermittler, scheint der Skandal zu durchdringen. Das ist ein Desaster. Dass Blatter, der seit 1998 als Oberboss der FIFA amtiert, mit diesen Schandtaten nichts zu tun haben soll, das ist wenig wahrscheinlich.
Der Franzose ist ein Feigling
Offensichtlich hält auch Michel Platini als Präsident der UEFA, der gleichzeitig Vizepräsident der FIFA ist, Blatters Unschuld für unwahrscheinlich. In Warschau trumpfte der Franzose vor der Öffentlichkeit groß auf. Die Präsidentenwahl müsse verlegt werden, posaunten er und andere beim Finale der UEFA Europa League in die Welt.
Doch dann gab er wie so oft klein bei. Auf der Tribüne meckern, um sich dann machtlos zu geben, das ist grob fahrlässig, das Unterlassen des angekündigten Vorhabens schlicht lächerlich. Das hätte Platini vorher wissen können, dass die UEFA ein ähnlicher Augiasstall ist, wie die FIFA, der auch ausgemistet gehört. Außerdem sind acht Funktionäre des europäischen Fußballs nicht nur in führenden Positionen der UEFA sondern auch der FIFA, sind Mitglieder im Exekutivkomitee.
Dass der Russe nicht mitmachen würde, das war auch klar, fürchten doch viele Russen, dass die Weltmeisterschaften der Fußballmänner nicht 2018 in Russland und 2022 in Katar stattfinden sondern neu vergeben werden könnten. Das Korruption im Spiel war, als Katar den Zuschlag für die WM erhielt, das wurde bereits von Journalisten in Großbritannien enthüllt. Nebenbei bemerkt, der Sohn von Platini arbeitet für die Bourgeoisie in Katar, wo Menschenrechte nichts zählen und Arbeiter heute immer noch wie in Europa im letzten Jahrhundert ausgebeutet werden.
Platini, der als Zögling von Blatter selbst auf dessen Thron folgen wollte, aber am Ende wie immer zögerte, scheint selbst Dreck am Stecken zu haben und nicht nur Mitwisser zu sein. Sein Zick-Zack-Kurs wundert daher wenig.
Aufrufe zum Boykott der WM in Russland gab es ebenfalls massiv vor allem aus den USA, aber auch aus Deutschland.
Bravourös zeigte sich nur der Brite. David Gill erklärte, dass er, sollte Blatter heute auf dem FIFA-Kongreß in Zürich wiedergewählt werden, die Position im FIFA-Exekutivkomitee nicht übernehmen werde. 
Joseph Blatter vor der Wiederwahl
Keine Frage, Bundesverdienstkreuzträger Blatter, er erhielt die Ehrung auf Empfehlung des DFB, steht vor seiner fünften Amtszeit.
Der 79-jährige gilt für die Wahl weiter als Favorit, auch wenn Gegenwind und Gegenstimmen aus Nordamerika und Westeuropa zu erwarten sind, weil dort, wo die Korruption besonders blüht, in Südamerika, Afrika und Asien, deren Delegierte zum Präsidenten halten. So wie der 39-jährige Herausforderer Prinz Ali bin Al Hussein aus Jordanien auf Stimmen von „islamischen“ Staaten in Asien hoffen kann, so sind Stimmen aus Osteuropa für Blatter zu erwarten, denn die UEFA steht nicht geschlossen hinter Hussein. Der wäre vermutlich nur ein Personal- und kein Politik-, Programm- und Systemwechsel. Grundsätzlich jedoch muss sich bei der FIFA, einer Milliarden schweren Veranstaltung, etwas verändern.
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