Der Fiat 124 Spider oder Die Wiederkehr eines Kultautos – Das neu aufgelegte Fahrzeug wurde gemeinsam mit Mazda entwickelt

Fiat 124 Spider © Fiat

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Sie können aufatmen, die Puristen unter den Autofahrern, die den Arbeitsplatz in einer präzisen Fahrmaschine der Kuschelecke in Limousinen-Polstern vorziehen. Die den Weg als das Ziel deuten und nicht das Bedürfnis, Dinge zu transportieren, die größer sind als eine Reisetasche. Einer der letzten überlebenden echten kleinen Roadster war bisher der Mazda MX-5.

Fiat 124 Spider © Fiat
Fiat 124 Spider © Fiat

Jetzt gesellt sich der Fiat 124 Spider dazu, ein offener, 4,05 Meter kurzer und 1125 Kilogramm leichter Zweisitzer mit Heckantrieb und Frontmotor. Genau 50 Jahre nach dem ersten Aufsehen erregenden Fiat 124 Sport Spider, der immerhin bis 1985 gebaut wurde, hat der italienische Hersteller einen solchen wiederaufgelegt – in Kooperation mit der Firma Mazda, die Plattform und Technik des aktuellen MX-5 beigesteuert hat und das Fahrzeug auch produziert.

Von Fiat stammen das kultige Design und der 103 kW/140 PS starke Motor. Im Gegensatz zum Mazda-Antrieb per Sauger setzt Fiat einen Turbomotor ein. Der bringt ein maximales Drehmoment von 240 Nm und sorgt für ordentlichen Antritt und Durchzug. Maximal schafft der Spider Tempo 217. Das Fahrwerk ist zwar straff, aber dennoch nicht ohne Komfort ausgelegt. Die Lenkung arbeitet ebenso präzise wie der Handschalter, über den sich die Gänge auf kurzen Wegen einwerfen lassen.

Fiat 124 Spider © Fiat
Fiat 124 Spider © Fiat

Die Platzverhältnisse gehen in Ordnung, und auch groß Gewachsene kommen hinter dem Lenkrad zurecht. Hauteng passen die Sitze, so dass es für üppig Geformte allerdings auf Dauer etwas anstrengend werden dürfte. Spielend einfach lässt sich das Stoffverdeck per Riegel über dem Frontscheibenrahmen öffnen: einfach den Riegel lösen, das Verdeck nach hinten klappen und einrasten lassen.

Und dann: Ab die Post! Bei ersten Fahrtests mit dem neuen Fiat 124 überzeugten das leichte Handling, das knackige Fahrwerk, die hervorragende Straßenlage und die präzise Lenkung. Das Sechsgang-Getriebe mit Joystick-Hebel ermöglicht den schnellen Gangwechsel auf kürzesten Wegen. Doch cool bleiben und überlegen: Dieser kultige Fahrspaß ohne großen Nutzwert (Gepäckraumvolumen: 140 Liter plus eine Ablage und Staufächer hinter den Sitzen, weder Taschen in den Türen noch Handschuhfach) kostet mindestens 23 990 Euro. Mit der eher ratsamen Ausstattung Lusso inklusive Ledersitzen, Klimaautomatik und 17-Zoll-Leichtmetallrädern kostet der Spider 26 490 Euro.

Vorheriger ArtikelHandball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson – Über den freiwilligen Verzicht auf den Erfolgsweg und den Reiz der Champions League
Nächster ArtikelW wie Wohlsein und Wein – Annotation zum Buch „Wein – Mit allen Sinnen genießen“ von Jacopo Cossater und Fabio Petroni