Das Kölner Museum Schnütgen als Zentrum mittelalterlicher Kunst feiert seinen 100. Geburtstag – Als Geburtstagsgeschenk mit dem Neubau am Museum, können die Besucher am Neumarkt im Zentrum von Köln das Museum am 26. Oktober kostenlos besichtigen

Wunderschön anzuschauen: Der Anbau und der Klostergarten des Museum Schnütgen.

Das Museum Schnütgen hat seinen Namen von jenem Alexander Schnütgen (1843-1918), der seine Sammlung mit über 10 000 Objekten kirchlicher Kunst der Stadt vermacht hatte. Es war im Jahre 1906, als der Kölner Domkapitular eine folgenreiche Entscheidung fällte: Am 14. April 1906 unterbreitete er dem damaligen Kölner Oberbürgermeister Wilhelm Bernard von Becker das Angebot, die Sammlung der Stadt Köln zu übereignen. Nur fünf Tage später nimmt die Stadtverordnetenversammlung diese großzügige Schenkung an.

Und so wurde ein neues Museum „geboren“, und zwar in einem damals eigens errichteten Anbau des bereits bestehenden Kunstgewerbemuseums am Hansaring. Nur zwei Jahre dauerte die Bauzeit, dann fand natürlich feierlich am 26. Oktober 1919 die Eröffnung statt. Da lebte der großzügige Spender Alexander Schnütgen noch und konnte so einen Erfolg seiner großzügigen Schenkung miterleben und den Dank der Kölner und Kölner und der Gäste, die extra hierher anreisten. Doch dann begann eine wechselvolle Geschichte dieses Museums, das im Jahre 1932 als eigenständiges Museum im damals neu aufgebauten ehemaligen Deutzer Heribertkloster seine neue Heimat fand. Doch die wurde 1945 beim Bombenangriff zerstört, zum glück waren die Bestände ausgelagert worden, denn gerade die Stadt Köln musste viele Bombenangriffe über sich ergehen lassen.

Doch endlich war es wieder soweit, denn am 5. Mai 1956 eröffnete das Schnütgen-Museum als erstes aller Kölner Museen – in der Cäcilienkirche, ergänzt durch einen von Karl Band an der Südseite errichteten Bibliotheksanbau wieder seine Pforten. Die schlimmsten Trümmer waren beseitigt in jenen Jahren, viele Häuser aufgebaut, die Zeit der Wirtschaftswunderjahr begannen. Da hatten die Menschen auch wieder Zeit und Lust, sich der Kunst und den Museen zuzuwenden, zumal das Museum Schnütgen das erste in Köln gewesen war, das mit seiner mittelalterlichen Kunst weltweit von sich reden machte. Und nun, mit dem Angebauten Neubau spricht man wieder vom neuen Museum Schnütgen, denn die Cäcilienkirche im Herzen der Stadt ist großartig renoviert worden. So war seit dem 23. März 2003 die neu konzipierte Schausammlung zu besichtigen, bis jetzt das „Doppelmuseum“ am Neumarkt 100 Jahre nach der Ersteröffnung weit seine Pforten öffnen kann mit bisher ungeahnten Präsentationsmöglichkeiten. So gibt es jetzt auch eine 1300 Quadratmeter große Wechselausstellungsfläche, einen großen Vortragssaal und eine neue Bibliothek für die rund 35 000 Bände umfassende Spezialbibliothek zur Kunst des Mittelalters.

Neben der Cäcilienkirche sind die mittelalterlichen Kunstwerke jetzt auch in einer modernen Ausstellungshalle zu sehen. Zusätzlich ist der Museumsanbau von Karl Band aus den 1950er Jahren zur Präsentationsfläche geworden. Mit dem Cäciliengarten hat das Museum Schnütgen auch noch eine Ausstellungsfläche unter freiem Himmel hinzugewonnen. Und das mitten in Köln! Die Sammlung konnte das Museum mittlerweile um zahlreiche kostbarste Stücke erweitern, sie umfasst heute rund 13 000 einzigartige Objekte aus rund 1 000 Jahren.

Beim Empfang zum 100-jährigen Bestehen des Museum Schnütgen am Dienstag, 26. Oktober 2010, um 13 Uhr, für geladene Gäste im neuen Vortragssaal des Hauses sprechen: Oberbürgermeister Jürgen Roters, die kommissarische Direktorin des Museum Schnütgen, Dr. Dagmar Täube, der Direktor von Kolumba, des Kunstmuseums des Erzbistums Köln, Dr. Stefan Kraus, und der Programmleiter des Ehrengastauftritts der Frankfurter Buchmesse, Thomas Böhm. Norbert Rodenkirchen, künstlerischer Leiter der Schnütgen Konzerte, spielt auf mittelalterlichen Traversflöten. Altes Leben lebt wieder auf, die Kölner sind mit Recht stolz auf „ihr“ Museum Schnütgen.

Vorheriger ArtikelWidersprüche gegen Street View
Nächster ArtikelKöpenicker HauptmannGarde feierte Jubiläen – Über 1000 Auftritte/Stimmungsvoller Abend in der „Restauration zur GardeStube“