Das Kind im Menschen – Aus den Unterklassen. Elefantenbabys, vereinigt euch!

Es herrscht ein gewisses Ungleichgewicht in der Mehrzahl der uns umgebenden Massenmedien. Werden dem arglosen Konsumenten zündelnde Fans im Stadion präsentiert, sind das häßliche Szenen der Gewalt. Das Lamento ist von Spiegel Online bis Berliner Zeitung einhellig. Die garstige Fratze des prügelnden und tobenden Fans ist immer eine Nachricht wert.

Die garstige Fratze des Fan-prügelnden Polizisten hingegen wird selten kommentiert. Frei nach dem Motto: Wird schon alles einen Richtigkeit haben. Sind ja eh halbe Tiere. Doof bleibt doof.

Kürzlich waren die Union-Berlin-Fans mal wieder dran. In Paderborn gab es am 5. April von etlichen Polizisten bös Prügel, garniert mit buntem Pfefferspray. Der Polizeieinsatz war schlimm und entbehrte jeder nachvollziehbaren Grundlage. Selbst der Verein nahm seine Fans in Schutz. Der 1. FC Union Berlin forderte auf der offiziellen Website des Clubs zu Anzeigen gegen die Polizei auf.

Der Aufschrei der freien Presse hielt sich nach den Geschehnissen sehr in Grenzen.

Bei den Kloppereien bekam auch ein Berliner Zivilspolizist von seinen angreifenden Kollegen ordnungsgemäß Dresche ab und mußte im Krankenhaus versorgt werden. Außerdem wurde Unions Fanbeauftragter bös vermöbelt, als er schlichtend eingreifen wollte.

Uns gelernten Deutschen ist das Mißtrauen gegenüber dem Staat und seinen Sicherheitsorganen Pflicht. Gar selten hat in Deutschlands Geschichte der uniformierte Staatsdiener die Partei der unterdrückten Massen vertreten.

Ostersonntag durften die Unionfans ungeprügelt den Sieg ihrer Helden gegen die Stuttgarter Kickers feiern. Die Sonne schien mächtig gewaltig aufs Haupt der 6000 Eisernen Zuschauer. Tore fielen wie reife Früchtchen, gar fünf für Union. Das Leichtbier schmeckte, und die Laune hätte nicht besser sein können. Nach dem Kick tanzten Fans und Mannschaft gemeinsam, es war eine Lust.

Sieben Spiele vor Saisonende hat Union als Tabellenführer neun Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Paderborn. Die ersten beiden Teams steigen direkt in die 2. Bundesliga auf. Wer will noch ernsthaft daran zweifeln, daß Union am Ende der Saison ein verdienter Lohn winkt? Nächste Woche rennen die Köpenicker in Düsseldorf dem runden Leder hinterher. Ein Sieg bei der gegenwärtig drittplatzierten Fortuna und man kann das Herrengedeck aus dem Schrank holen.

Auch der geschätzte FC Carl Zeiss Jena hat sein Haupt aus dem Dreck erhoben. Dank eines Auswärtssieges im finstersten Bayern hat man einen kleinen Vorsprung in Sachen Abstiegsrang erbolzt! Möge die Saison für Union und Jena freudvoll enden.

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