Das Gute unter der Sonne – Aus den Unterklassen des deutschen Fußballs

Vorbei, vorbei, vorbei ist die hässliche Winterpause in den höchsten zwei deutschen Spielklassen. Da wir Fußballautomaten noch immer an Meister Nadelöhr und Heribert Faßbender glauben, ist uns jede Verwandtschaft zwischen organisiertem Verbrechen, Fußballspielen und untreuen Schiedsrichterjesocks unvorstellbar. Das regelt der Markt für uns. Das ist die Freiheit, die sich Andere für uns ausdenken.  Denn Ich ist immer der Andere. Und der Andere will gar nichts von mir. In seinem Leben, seinem Anderen.

Wir glauben an das Gute im Ball, der ist schließlich rund und sieht gesund aus wie eine wohlgenährte Wirtschaftswundermutti. Die Sonne scheint uns. Sie scheint dem Gerechten wie dem Bösewicht.

Am Wochenende fand er wieder statt, der sittliche Kampf um das wichtigste Argument – den Sieg. Alles Wowi gegen Küni? Aber nein, meine Damen und Herren, wir befinden uns doch nicht in der profanen Wirklichkeit, welche die Realität noch nie verstanden hat.

Eine zuverlässig große Schar Adepten war wieder dabei, als sich der 1. FC Union am Freitagabend gegen Alemannia Aachen ordentlich spreizte. Es war ein fairer Kampf, gar etliche Akteure suchten extreme Naherfahrungen mit generischen Exekutivorganen. Der wieder genesende Groß-Meister Mattuschka scheuchte die Unionerschar über den sumpfigen Rasen An der Alten Försterei.

Maden – und Kotzfruchtfrei präsentierten sich die Randberliner – keiner fuhr bei Rot über die Ampel oder hatte heimlich LSD genascht. Auf den Punkt topfit – eine meisterliche Leistung der Verantwortlichen. Wurde doch im Vorfeld wegen fehlenden Luxustrainingslagers und anderem Annehmlichkeiten der Profikickerwelt hie und da bereits Alarm geschlagen.

Als aber das Team den Schlammplatz betrat, war gerade das ausgebliebene Luxustrainingslagers im Touristencamp eines mit „Uns“ verbündeten arabischen Diktators der ausschlaggebende Trumpf.

Union ist es gewohnt, sich im Dreck zu wälzen und die Brosamen zu fressen, die der alten Dame Hertha rein berlinmässig durch die Lappen gehen.

Indes der Hertha irgendein Anonymus mal wieder 10 Millionen in die Buxxe stopfte, ist der gemeine Unioner froh über jedes Stück trocken Brot.

Das Böse kommt aus dem Osten. Das Böse hörte bis Freitagmittag auf den Namen Wismut Aue, Energie Cottbus, Hansa Rostock, Chemnitzer FC.

Nun hat sich der 1. FC Union Berlin wieder einen flauschigen Platz in der 2. Bundesliga erobert. Und wir sind gespannt wie Flitzebögen auf das Derby im Olympiastadion am 05.02. im Olympiastadion.

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