Das Frühjahr 2011 bescherte dem Dorotheum in Wien die beste Frühjahrs-Saison in der Geschichte des Hauses

Alexej Jawlensky, Wasserburger Landschaft, erzielter Preis € 593.800 © Dorotheum Wien

Das Werk von Alexej Jawlensky, Wasserburger Landschaft, erzielter Preis € 593.800 steht ganz oben auf der Liste der Top-Zehn. Es sit tatsächliche die „Aktie an der Wand“, die im Zeitalter der Wirtschaftskrise ihre große Saison hat. Der Wert fällt nicht, auch wenn der Euro schwächelt. So kann man sich im Dorotheum über viel Akzeptanz freuen und viel Interesse bei den Kunden.

Auffällig stark zeigte sich in der historisch besten Auktion die Klassische Moderne sowohl mit österreichischen als auch mit internationalen Größen. Denn für die frühe „Wasserburger Landschaft“ Alexej Jawlenskys bewilligte ein Interessent 593.800 Euro, für dessen ikonisches Porträt „Abstrakter Kopf: Sinnend“ setzte sich mit 398.300 Euro ein europäischer Bieter durch. Die Auktion war auch eine Sternstunde für die österreichische Kunst. 582.300 Euro für Alfons Waldes „Aufstieg“, einem Dachbodenfund aus Dänemark, markierten einen Weltrekordpreis. Mit 191.300 Euro brachte ein Werk von Rudolf Hausner ebenfalls einen Weltrekordpreis.

Bei den Zeitgenossen wurde Enrico Castellanis „Superficie bianca“, ein Spitzenwerk der italienischen Avantgarde, zum Spitzenpreis von 467.300 Euro versteigert. Beim Design führt ein HiFi-Gerät die Topliste an: Für das zwei Meter hohe, von Ross Lovegrove 2007 entworfenen "Muon"-HF-Lautsprecher-Paar bewilligte ein Interessent 96.960 Euro.Werke aus renommierten Familiensammlungen dominierten bei den Gemälden Alter Meister. Valerio Castellos „Flucht nach Ägypten“ wurde auf rund eine halbe Million Euro angesteigert. Weitere Top-Preise bei den Alten Meistern waren die erreichten 398.300 Euro für Jusepe de Riberas Darstellung des Evangelisten Johannes. Rubens’ Werkstatt-Bild „Christusknabe mit dem kindlichen Johannes dem Täufer“ aus der Sammlung der Genueser Aristokratenfamilie Spinola konnte mit 558.030 Euro die Erwartungen verfünffachen.

Auffallend stark wie in den vergangenen Jahren präsentierten sich die Gemälde des 19. Jahrhunderts: Das Titellos der international bestückten Frühlings-Auktion „Mädchen in fliederfarbenem Kleid mit Blumenstrauß und Blumenkorb“ von Eugen von Blaas, dem „Maler der venezianischen Schönheiten“, erreichte hervorragende 280.830 Euro. Friedrich Gauermann war Spitzenreiter bei der österreichischen Kunst, mit Salzburg- und Attersee-Ansichten (€ 306.300, € 278.000).

Jugendstil stand wieder ganz oben auf der Beliebtheitsskala. So konnte sich das Dorotheum über eine der besten Jugendstil-Auktionen freuen. Das marktfrische Josef-Hoffmann-Objekt, eine seltene Zuckerdose des Wiener-Werkstätte-Topdesigners, wurde bei sensationellen 85.700 Euro zugeschlagen. Stark wie immer war die Silber-Offerte. Ein großer Moskauer Deckelbecher mit Wappen der Fürsten Gortschakow erreichte 104.000 Euro. Ein Blumenbild des Porzellanmalers Josef Nigg stand mit 49.100 Euro an der Spitze der Glas- und Porzellancharts.

Erfolgreich verliefen die Premieren für das neue Auktionsformat „Selected by“ – Interior-Designer Philip Hohenlohe inszenierte Objekte für eine eigene Auktion im Februar – sowie für die neue Sparte Stammeskunst. „Stammeskunst/Tribal Art aus Afrika mit Objekten aus der „unbekannten“ Sammlung Leopold“ lockte internationales Klientel, das die Werke zu Höchstpreisen ersteigerte.

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