Damaskus spricht von einem „brutalen Massaker“ und wirft den USA Kriegsverbrechen in Syrien vor

(Symbolbild). © US-Army Europa

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Zwischen der Russischen Föderation und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) gibt es einen großen Unterscheid in Bezug auf den Krieg in Syrien. Die einen wurden eingeladen, die anderen nicht. Im Gegenteil: Die US-Amerikaner haben sich nicht nur auf die syrische Ölkriegs-Party selbst eingeladen, sie haben auch diese ausgelöst.

Dass sie jetzt wieder für eine explosive Stimmung sorgen würden, das dürften ihrem Oberbefehlshaber klar gewesen sein, als er vor oder nach den „defensive“ Luftangriffe auf regierungsnahe syrische Streitkräfte in der Provinz Deir ez-Zor unterrichtet wurde. Diese wiederum sollen zuvor einen „unprovozierten“ Angriff auf die so genannten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) und ausländische Militärberater ausgeführt haben. Mit anderen Worten: Die USA übten Vergeltung, weil ihren muselmanischen Kopfabschneidern offensichtlich ein gehöriger Schlag versetzt worden sein muss oder dieser kurz bevorstand.

Das russische Verteidigungsministerium spricht von einem Schlag gegen eine „Schläferzelle“ des Islamischen Staates (IS) östlich des Euphrat. Das US-amerikanische Verteidigungsministerium spricht davon, dass sich die syrischen Angreifer „in einer Einheitsformation von Bataillongröße bewegten, die von Artillerie, Panzern, Mehrfach-Raketensystemen und Mörsern unterstützt wurde“. Die Schlacht, die „mehr als drei Stunden dauerte“, so die US-Angaben, begann, „nachdem 30 Artilleriepanzergeschosse innerhalb von 500 Metern um den Standort der SDF-Einheit gelandet waren“, wie RT Deutsch (9.2.2018) notiert.

Der Vormasch wurde gestoppt und mehrere Artilleriegeschütze und Panzer zerstört. Von rund 100 toten regierungstreuen Soldaten ist die Rede. Aus Damaskus heißt es, dass die USA ein „brutales Massaker“ veranstaltet hätten. Die syrische Regierung spricht von Kriegsverbrechen.

Auch Spiegel-Online (9.2.2018) berichtet und zitiert einem Brief des syrischen Außenministeriums an den Uno-Generalsekretär und den Präsidenten des Uno-Sicherheitsrates, in dem von „dieser neuerliche Aggression“ der USA sowie der von den USA geführten sogenannten Anti-IS-Koalition die Rede ist und den USA und deren Verbündeten „Kriegsverbrechen und Terrorunterstützung“ vorgeworfen wird. Das Pentagon nennt die Kriegsverbrechen und die Terrorunterstützung schlicht Selbstverteidigung.

Nun ist es das gute Recht eines Staates, feindiche Kräfte von seinem Staatsgebiet zu verdrängen. Und die SDF, in denen Kurden dominieren, sind aus Sicht der Regierenden in Damaskus Feinde. Diese Feinde Syriens werden wiederum von den USA unterstützt. Dass Damaskus die letzten Kräfte des IS und die SDF aus der Gegend um Deir ez-Zor beziehungsweise dem wie die am Euphrat gelegene Stadt genannten Gouvernement vertreiben will, das dürfte allen klar werden, die um die strategische Bedeutung an der Grenze zum Irak wissen und um die bedeutenden Ölvorräte vor Ort. Deir ez-Zor, in dem überwiegend sunnitische Araber wohnen, aber auch viele Kurden, wurde spätestens Mitte der 1990er-Jahre zu einem Zentrum der syrischen Erdölförderung.

Die Assad-Regierung braucht die Einnahmen aus Ölverkäufen, um das Land wieder aufbauen zu können. Noch gehen diese Einnahmen an die Feinde Syriens, die offensichtlich nach wie vor die Freunde der USA sind. Und dass diese sich nicht aus dem Krieg in Syrien heraushalten, das ist eine Binsenwahrheit. Wahr ist auch, dass schon vor dem „US-Bombenmassaker gegen Regierungsmiliz in Syrien“ die USA dort illegal im Land ist.

Von bis zu 2.000 US-Soldaten in Syrien ist die Rede auch bei der Bundestagsabgeordneten Heike Hänsel (Die Linke), die ein Ende der „völkerrechtswidrige Angriffe der USA auf Syrien“ fordert. Hänsel befürchtet laut Pressemitteilung vom 8.2.2018, „dass eine brandgefährliche Situation entstehen kann, die zu einer direkten Konfrontation mit russischen Truppen führt“. Deswegen dürft „das völkerrechtswidrige Agieren der USA … von der Bundesregierung nicht länger mit Luftaufklärung unterstützt werden“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion weiter und fordert den „umgehenden“ Abzug der Bundeswehr „aus Jordanien und aus dem türkischen Konya.

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