Cleverness schlägt Jugendstil – VfL Sindelfingen verliert in Leverkusen 0:8 – Werkself in allen Belangen überlegen

Jubel der Werkselfen. © Bayer 04 Leverkusen

Höchster Heimsieg

148 Zuschauer im Ulrich-Haberland-Stadion sahen am 10. Spieltag eine einseitige Partie, in der Isabelle Linden (12./39.), Isabel Kerschowski (28.), Turid Knaak (49., FE/58.), Francesca Weber (77./82.) und Kathrin Hendrich (83.) die Tore zum höchsten Heimsieg der Leverkusener Bundesliga-Geschichte erzielten. „Wir haben dem Gegner nicht den Hauch einer Chance gelassen und in der Höhe verdient gewonnen“, kommentierte ein sichtlich zufriedener Bayer-Coach Thomas Obliers. Bei seinem Gegenüber Niko Koutroubis saß der Frust tief und die Enttäuschung war dem Trainer deutlich anzumerken.

Ballsicherer im Passspiel

„Natürlich sind wir alle enttäuscht, doch ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Leverkusen war technisch besser und ballsicherer im Passspiel“, lautete seine realistische Einschätzung. Der VfL Sindelfingen beschränkte sich über die gesamte Spielzeit auf die Defensive und war von Beginn an auf Schadensbegrenzung bemüht. Bereits nach zwölf Minuten konnten die Gastgeberinnen zum ersten Mal jubeln, als Linden aus kurzer Distanz zum 1:0 traf. Kerschowski erhöhte per Kopf auf 2:0 (28.) und elf Minuten später war es erneut Linden, die mit einer feinen Einzelleistung zum 3:0-Halbzeitstand einnetzte.Im zweiten Durchgang erhöhte Turid Knaak per Doppelpack auf 5:0 (49./58.).

Fehlende Cleverness

Den dritten Doppelpack des Tages schnürte Francesca Weber (77./82.). Dabei profitierte sie bei ihrem ersten Treffer von der mangelnden Erfahrung der VfL-Verteidigerinnen, die nach einem von Simone Holder parierten Foulelfmeter den Nachschuss nicht verhinderten. „In so einer Situation fehlt meinen Spielerinnen die nötige Cleverness“, nahm Koutroubis die 97er-Jahrgänge in Schutz. Den Schlusspunkt zum 8:0 setzte Kathrin Hendrich (83.).„Wir haben in dem ganzen Spiel nur zwei Fouls gespielt. Uns fehlt der Mut und die Aggressivität, die in der Bundesliga vonnöten sind“, bilanzierte Koutroubis.

Hallenturniere

Bis zum 5. Januar 2014 können sich die Spielerinnen nun regenerieren. Dann nimmt der VfL am Hallenturnier in Heidenheim teil, das als Vorbereitung auf das 20. DFB-Hallenmasters der Frauen in Magdeburg (12. Januar 2014) dient. Beim Budenzauber muss Koutroubis auf bewährte Stammkräfte wie Nicole Loipersberger (Bauchnabel-OP), Anja Selensky und Michelle Wörner (beide Aufbautraining) sowie die berufstätigen Julia Becker und Anna-Lena Vollmer verzichten.

So spielten sie:

Bayer 04 Leverkusen: 1- Lisa Schmitz – 7- Isabel Kerschowski, 9- merle Barth, 13- Marith Prießen ( 30- Carolin Simon, 61.), 5- Marisa Ewers ( 3- Laura Leluschko, 80.) –  10- Turid Knaak, 4- Kathrin Hendrich, 8- Ramona Petzelberger, 19- Lisa Schwab – 21- Francesca Weber – 23- Isabelle Linden – Trainer: Thomas Obliers

VfL Sindelfingen: 1- Simone Holder – 3- Bianca Brösamle ( 5- Tamina Stechinsky, 68.), 5- Bianca Blöchl, 4- Selin Münz, 7- Nicole Loipersberger – 19- Stefanie Grimm, 8- Anja Selensky,  10- Julia Schneider, 27- Bianca Uhl ( Borowski, 46.) – 20- Anna-  Lena Vollmer ( 17- Athanasia Moraitou, 82.), 14- Maximiliane Rall – Trainer: Niko Koutroubis

Tore: 1:0 Linden (12.), 2:0 Kerschowski (28.), 3:0 Linden (39.), 4:0 Knaak (49., FE), 5:0 Knaak (58.), 6:0 Weber (77.), 7:0 Weber (82.), 8:0 Hendrich (83.)

Schiedsrichterin: Verena-Kordula Schultz (Wolfsburg)

Zuschauer: 148

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