Champions League: Noch ein Sechser gegen MTK Hungária – Prächtiger Einstand der Japanerin Asano Nagasato

© Foto: Jan Kuppert

Spielüberlegenheit ohne finalen Pass

Eine Stunde vermochten seine Spielerinnen vor den 1480 Zuschauern dem Turbine-Angriffswirbel entgegenhalten. Die Gastgeberinnen übertrafen sich im Auslassen von Großchancen, hatten das Gehäuse von MTKs Keeperin Réka Szöcs unter Dauerbeschuss. Unzählige herausgespielte Eckbälle, zwei Lattentreffer durch Julia Simic (30.) und Tabea Kemme (37.) sowie Schüsse aus allen Lagen, die knapp am Tor vorbeigingen oder aber durch die Gästetorhüterin pariert wurden waren das Zeugnis einer ersten Halbzeit, in der die Potsdamerinnen die deutliche Spielüberlegenheit hatten und das Team von Hungária vor allem darauf bedacht war, sein Tor kompakt zu verteidigen. "Der finale Pass hat gefehlt", resümierte Kapitänin Stefanie Draws im Spielanschluss.

Erlösende Führung

© Foto: Jan KuppertNach dem Seitenwechsel feierte zunächst Neuzugang Ingrid Wells ihr Debüt in der Erstliga-Mannschaft. Sie kam für Julia Simic ins Spiel (46.). Nach einer guten Viertelstunde platzte dann endlich der Knoten und innerhalb von vier Minuten führten die „Turbinen“ plötzlich mit 3:0. Nach einer Hereingabe von Tabea Kemme über links zog Asano Nagasato aus zwölf Metern halblinks vor dem Tor ab und der Ball landete schließlich im langen rechten Eck zur erlösenden 1:0-Führung (62.). Keine Minute später zirkelte Natasa Andonova einen abwehrten Eckball von der rechten Strafraumgrenze aus per Lupfer maßgenau ins linke Dreiangel (63.) ehe schließlich Antonia Göransson wenig später zentral aus zehn Metern nach einem abwehrten Andonova-Eckball im Strafraumgewimmel draufhielt und der Ball zwischen Freund und Feind hindurch in die Maschen ging (65.).

Große Unterschiede

© Foto: Jan KuppertDie Gastgeberinnen kontrollierten das Geschehen in Folge, welches allerdings mit zunehmender Spieldauer verflachte. Erst in den Schlussminuten ging es dann noch einmal hoch her im Strafraum des MTK und alle bisherigen Torschützinnen jeweils einen zweiten Treffer nachlegten. Zunächst netzte Göransson von links aus acht Metern durch die Hände der Torhüterin zum 4:0 ein (84.). Anschließend legte Andonova nach Vorlage der eingewechselten Pauline Bremer zum 5:0 nach (88.) ehe Nagasato nach Zuspiel von Andonova zum 6:0-Endstand traf (90.). MTK-Trainer Medgyes war trotz der hohen Niederlage „sehr stolz“ auf seine Mannschaft. „Die Mädels haben die ersten 60 Minuten fantastisch gespielt und alles abgerufen, was sie können. Sie sind allein in der ersten Halbzeit gegen Potsdam so viel gelaufen, wie sonst in drei Ligaspielen in Ungarn zusammen“, wies er auf den großen Unterschied des ungarischen und deutschen Frauenfußballs hin.

Knackpunkt für den Gegner

© Foto: Jan Kuppert„Als Sportler schmerzen mich die sechs Gegentore natürlich. Auf der anderen Seite haben wir vor allem in der ersten Halbzeit die Räume gut eng gemacht und Turbine das Leben schwer gemacht. Für die Spielerinnen und unseren gesamten Verein war es eine fantastische Erfahrung, gegen eine der besten Mannschaften Europas spielen zu können. Wir haben die großartige Atmosphäre und die Art und Weise, wie Fußball in diesem wunderschönen Stadion gefeiert wird, sehr genossen und sind beeindruckt von der Unterstützung der Zuschauer.“ Turbines Cheftrainer Bernd Schröder schloss sich der Spielanalyse seines Kollegen im Groben an: „In den ersten 60 Minuten haben wir uns schwer getan. Man darf jedoch nicht vergessen, dass heut eine deutlich umgestellte Mannschaft auf dem Platz stand, die erst ins Spiel finden musste. Nach der Halbzeitpause haben wir dann das Tempo erhöht, was schließlich der Knackpunkt für den Gegner war.

Fokussiert auf Wolfsburg

© Foto: Jan KuppertNachdem das erste Tor gefallen ist, brachen dann alle Dämme. Am Ende sind wir mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Jetzt sind wir fokussiert auf das Bundesliga-Spitzenspiel gegen den VfL Wolfsburg am kommenden Samstag. Das wird ein ganz anderes Spiel werden.“ Aufgrund des Einzugs ins Champions League Achtelfinale, wo die „Turbinen“ auf das Team von Olympique Lyon treffen werden, welches nach einem 4:0-Hinspielsieg und 6:0-Rückspielerfolg gegen Twente Enschede in die nächste Runde einzog, wird die Bundesliga-Partie des 8. Spieltags zwischen dem 1. FFC Turbine Potsdam und der SGS Essen vom 10. November 2013 auf den 21. Dezember 2013, 14 Uhr, verschoben. Dieser Termin wurde vom DFB bereits bestätigt.
Bei den „Turbinen“ gilt indes ab sofort volle Konzentration auf das Samstag, den 19. Oktober 2013, anstehende Bundesliga-Spitzenspiel gegen den VfL Wolfsburg. Anstoß der Partie zwischen Vizemeister und Meister ist 11:45 Uhr im Karl-Liebknecht-Stadion, die Stadiontore öffnen um 10:30 Uhr. Eurosport und DFB-TV übertragen die Begegnung aus dem „Karli“ live.

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