Bricht nach dem Putsch der Generäle die Wirtschaft in Ägypten endgültig zusammen?

Kurzum: Das ägyptischen Vermögen schrumpfen rasant und das Einkommen der Ägypter wird weniger. Ägypten droht das Geld ausgehen, um Schulden und Importe (weniger die Waffen aus den USA als vielmehr das Getreide aus Russland) zu bezahlen. "Bis Ende des Jahres braucht Ägypten 33 Milliarden Dollar für die Bedienung der Hilfskredite, unter anderem vom Internationalen Währungsfonds (IWF)", notiert die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti.

Währen viele Reisejournalisten das Blaue vom Himmel herunterschreiben ist die Lage in Ägypten eine völlig andere. Wer es wirklich wissen will, der kommt um die Erkenntnis, daß noch viel größere Verlusten im Tourismus, der neben dem Suez-Kanal als wichtige Einnahmequelle Ägyptens gilt, verkraftet werden müssen, nicht herum. Fakt ist: Der Touristenstrom ist im 1. Quartal dieses Jahres um 17,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Weil auch die Gold- und Währungsreserven um fast zwei Drittel geschrumpft sind – von 36 Milliarden Dollar unter dem gestürzten Präsidenten Hosni Mubarak auf 13,5 Milliarden Dollar unter Präsident Mohammed Mursi", können werder Kreditie zurückbezahlt noch neue Waffen und frisches Getreide gekauft werden und dringend notwendige Investitionen im Tourismus – allein um den Standard halbwegs zu halten – fallen völlig vom Tisch. Ägypten ist politisch und wirtschaftlich am Ende, der Tourismus auf Talfahrt.

Ein weiterer wichtiger Asprekt, um den Putsch der Generäle zu verstehen, ist das Wissen darum, daß der IWF seinen geplanten Kredit von 14,5 Milliarden Dollar auf Eis gelegt hatte, weil der mittlerweile entmachtete Präsident Mohammed Mursi seine versprochenen Reformen nicht begonnen hatte. „Wir zweifeln daran, dass in dieser Zeit vertrauensfördernde Finanzreformen vollgezogen werden können. Darüber hinaus ist es kaum wahrscheinlich, dass eine Vereinbarung mit dem IWF erreicht wird“, so die Experten von Merrill Lynch.

Man muß kein Prophet sein, um zu wissen, daß unter der Marionette der Militärs, gemeint ist Übergangspräsident Mansur, und dessen künfiger Regierung alle Auflagen erfüllt werden, um schnellstens an neues Geld zu kommen. Ägypten noch dabei sogar Optionen. Wenn die USA, wenn Westeuropa nicht mehr geben, dann die arabischen Geldgeber. Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate könnten einspringen. Politisch bedeutet das für die "demokratische" Oppostion vom Regen in die Traufe zu geraten. Den Generälen kann das egal sein.

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