Breite und Vielfalt – Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin präsentiert seine Pläne für die Saison 2014/2015

Das RSB ist das älteste deutsche Rundfunkorchester. Es zählt sich zur ersten Reihe der europäischen Kulturorchester. Ein Beweis mehr, wie falsch die Pläne des Deutschlandradio-Intendanten Willi Steul waren, das RSB mit dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin zu fusionieren. Orchesterfusionen führen unweigerlich zum Verlust an Qualität. Marek Janowski will mit seinem Orchester die Qualität nicht nur »verwalten«, sondern durch die Ausweitung seiner musikalischen Breite steigern. Nach Jahren der Vernachlässigung Bachscher Kantaten wird zum Beispiel am 30. September die Solokantate Nr. 35 mit der Mezzosopranistin Elisabeth Kulman aufgeführt. Spannend wird im gleichen Konzert das Streichquartett cis-Moll op. 131 von Ludwig van Beethoven in einer Fassung für Streichorchester von Dimitri Mitropoulos sein, das höchste technische Ansprüche stellt.

Anlässlich des 150. Geburtstags von Richard Strauss werden im Mai 2015 in der Philharmonie die Opern »Daphne« und »Elektra« konzertant dargeboten. Quasi als Gegengewicht zu Richard Strauss bietet das Orchester einen Operettenabend mit »Schlagern« von Franz Lehar und Johann Strauß (Sohn). Mitreißendes Erlebnis für Musiker, Sänger und Konzertbesucher verspricht das Verdi-Requiem als Mitsingekonzert am 31. Mai 2015 unter Leitung von Simon Halsey zu werden. Daran ist auch die Deutsche Streicherphilharmonie beteiligt, ein Jugendorchester, geformt von Jörg-Peter Weigle, Hans-Martin Schneidt und Michael Sanderling und jetzt geleitet von Wolfgang Hentrich.

Wichtige Verpflichtung des RSB ist die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Mit dem Titel »Rapauke macht Musik« wird ein neues Konzertformat für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren mit allem pädagogischen Drum und Dran entwickelt. Für Schüler ab der 6. Klasse  spielt das Orchester Richard Wagners »Ring des Nibelungen« in konzertanter Kurzfassung von 100 Minuten. In Workshops können sich die Schüler darauf vorbereiten. Für die Konzerte »Beethoven – ein Held wie du und ich?« und »Mit Pinsel und Bogen« werden noch Schulen gesucht, die sich mit mehreren Klassen beteiligen und welche die Konzerte in nahe gelegenen  Räumen als Familienkonzerte ausrichten möchten.
Im Gegensatz zur üblichen Praxis wurden in der Jahrespressekonferenz des RSB keine ökonomischen Kennziffern über die Zahl der Besucher, über die Auslastung, die Entwicklung der Einnahmen und dergleichen bekannt gegeben. Wohl dem, der mit sich zufrieden sein darf.

Vorheriger ArtikelVolleyball konträr: Populärer denn je im Land – Doch in der Bundesliga kämpfen immer mehr mit Finanzproblemen
Nächster ArtikelWilson`s US Prime Rib oder Das „Prime Rib Restaurant“ in Berlin