Brautraub und Adlerjagd – Erika Fatland reiste durch „Sowjetistan“

Erika Fatland: Sowjetistan. © Suhrkamp Verlag AG

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die norwegische Autorin Erika Fatland begab sich aus Neugier und Wissensdrang für etliche Wochen auf eine Reise durch die fünf ehemaligen muslimischen Sowjetrepubliken. Es war wohl ein Husarinnenritt durch die in viel Blut getränkte Historie und Gegenwart dieser teils extrem rückständigen und diktatorischen Republiken.

Wir schwanken zwischen tiefsten Mittelalter, Frauenverachtung, und Despotismus, um dann der unheimlichen Wärme und Offenheit der Menschen in ihrer Naivität und Freundlichkeit zu erliegen. Hier größtmöglicher Fortschritt und extremer Reichtum. Dort bittere Armut, Hunger und katastrophale Umweltprobleme.

Fatland zu lesen geht an Herz und an die Nieren. Die Autorin schafft es, die Geschichten der Menschen zu erfahren und zaubert ein spitzenmässiges Buch über eine sehr weit entfernte und dunkle Region auf den Gabentisch.

Faszinierend, großartig, muss man lesen!

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Erika Fatland, Sowjetistan, Eine Reise durch Turkmenistan, Kasachstan, Tadschikistan, Kirgisistan und Usbekistan, aus dem Norwegischen von Ulrich Sonnenberg, mit Fotografien der Autorin, Verlag: Suhrkamp Taschenbuch, Berlin 2017, 511 Seiten, ISBN: 3-518-46762-6, Preise: 16,95 EUR (D), 17,50 EUR (A), 24,50 SFr

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