Boa Pasqua – frohe Ostern in Portugal

Zahlreiche Pool und Wasserfälle bereichern die Hotelanlage. Foto: Imocom Grupo

Bei der nächsten Welle braucht es etwas Mut. Ein großer Schritt und man landet in dem schaukelnden Gefährt. „Etwas windig heute“, entschuldigt sich José bei den zugestiegenen Gästen. Sein Portugiesisch klingt weich, mit vielen Kehllauten, beinahe ein bisschen wie Russisch. Geschickt steuert er das Boot zwischen Kalk- und Sandsteinsäulen hindurch, die sich aus dem glasklaren, blau schimmernden Wasser erheben. Ständig wechseln die Formationen.  Starke Winde und ständige Unterspülungen haben über Tausende von Jahren das instabile Material entfernt. Zurück blieben skurrile Gebilde. Dort eine Höhle, ein Steinbrücke oder ein Fantasietier, das seinen sandfarbenen Rücken der Sonne entgegenstreckt. In Olhão genießen wir einen „uma bica“ im Freien. Nur ein paar Cent kostet das starke Kaffee-Gebräu, das den Kreislauf wieder in Schwung bringt. Es ist später Nachmittag. Die Fischer kehren vom Fang heim. Maria entgeht nichts. Die Besitzerin des Lokals kennt sie alle. Da ein freundliches Winken, mit dem Anderen eine heftige Diskussion. Wir verstehen nicht worum es geht. Die Männer, die von ihren Booten kommen, sind abgearbeitet. Vom Wetter zerfurchte Gesichter, rissige Hände von der Arbeit mit den Netzen im kalten Wasser. In der kleinen Taverne am Hafen ist was los. Hier trinkt man sich seinen Frust von der Seele oder feiert einen erfolgreichen Fang, oder einfach nur das Ende eines langen Arbeitstages. Die Algarve ist die südlichste Provinz Portugals. Ihr Namen ist arabischen Ursprungs und bedeutet soviel wie „der Westen“, obwohl dieser Landesteil im Südenwesten der Iberischen Halbinsel liegt. Auf einer Fläche von ca. 500.000 qkm leben rund 400.000 Einwohner. Sie nennen sich „Algarvios“ und sind im Vergleich zu ihren spanischen Nachbarn etwas gelassener und sehr liebenswürdige Gastgeber. Ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist die Familie.

Burgen und Seefahrer

Die ruhelose Vergangenheit machte es dem Land nicht gerade leicht, politisch und wirtschaftlich Fuß zu fassen. Mal war es von den Mauren besetzt, dann befand es sich wieder in den Händen von Christen. In Silves, nördlich von Lagoa, thront auf einer Bergkuppe noch eine alte Burganlage der Mauren aus dem 8. Jahrhundert. Zur damaligen Zeit hatte die Stadt dreimal soviel Bewohner wie heute, war größer und reicher als Lissabon und galt als Hauptstadt der Algarve. Dies wirft auch ein völlig anderes Licht auf den Islam, wie wir ihn heute erleben. Eine der herausragenden Persönlichkeiten war Heinrich der Seefahrer, der ab  1415 Sagres zum Ausgangspunkt „Großer Entdeckungen“ machte. Heute noch kann die wuchtige Burganlage besichtigt werden, die u. a. einst eine Art Universität beherbergte. Hier kamen Seefahrer aus aller Welt zusammen, um ihre Erfahrungen und vor allem ihr Kartenmaterial auszutauschen. Im Jahre 1755 verwüstete ein verheerendes Erdbeben Portugal. Es kostete vielen Menschen das Leben und zahlreiche historische Gebäude wurden auf immer zerstört, ein nicht wieder gut zu machender Schaden.  Nachdem Portugal 1986 der EG beitrat, griff man auch der Algarve wirtschaftlich unter die Arme. Heute durchzieht ein gut ausgebautes Straßennetz das Land, um die wachsenden Touristenströme in die Feriendomizile zu leiten. Leider wurden auch hier viele Bausünden begangen.

Es muss nicht immer Strand sein

Das Gässchen wird immer enger. Die Hoffnung, dass es sich um eine Einbahnstraße handelt wird leider nicht bestätigt. Doch irgendwo findet man eine Ausweichstelle und lässt den Anderen vorbei, alles ohne Aggression, ohne Hupen und Händefuchteln. Vorbei an brechend voll hängenden Orangen- und Zitronenbäumen führt die Straße hinauf auf die Sierra de Monchique, die mit nur ca. 900 Metern die höchste Erhebung der Algarve ist. Etwas südlich davon kann man in dem 32 ° warmen Schwefelwasser, das aus dem Berginnern quillt, verschiedene Leiden heilen, um dessen wohltuende Wirkung bereits die Römer wussten. Die Vegetation wechselt. Hin und wieder ein Garten mit Olivenbäumen, dazwischen knorrige Korkeichen, die das Grundmaterial für einen der wichtigsten Wirtschaftszweige Portugals liefern. Die Rinde dieser immergrünen Eichenart ist ein universelles Naturprodukt. Es müssen erstmal 20 Jahre vergehen bevor ein Teil des Baumes erstmalig geschält wird. Frühestens nach neun Jahren darf wieder geerntet werden, so sagt es das Gesetz. Die „tiradores“ (Schäler) schlitzen mit der Axt die Stücke auf, die abgetragen werden. Eine Knochenarbeit, zumal die Korkernte nur im Hochsommer möglich ist, weil sich um diese Zeit die Rinde am leichtesten schälen lässt.  Die mit Stickstoff gefüllten Zellen verleihen dem Kork hervorragende Eigenschaften als Isoliermaterial. Er brennt nicht und leitet keine Elektrizität. Wandert ein Korken in den Hals einer Flasche, ist dies die höchste Auszeichnung für ihn. Nur wenn das Volumen seiner Poren geeignet ist, den Flaschenhals wie einen Saugnapf abzudichten, kann ein Wein unbedenklich gelagert werden.  Leider verdrängen billige Plastikverschlüsse und Kronenkorken immer mehr den echten Rindenkorken.  Das Museu da Cortica in der Fábrica do Inglês in Silves bietet Einblick in die Gewinnung und Verarbeitung dieses für Portugal typischen Naturstoffes.

Der Klapperstorch ist auch schon da

Zu den bekannten und herausragenden Baudenkmälern in der Kulturhauptstadt  Faro zählen der Bischofspalast Paço Episcopal, sowie zahlreiche Kirchen und historische Gebäude. Wie schön, sich anschließend im Stadtpark Alameda Joao de Deus auszuruhen. Durchhaltevermögen ist hier angesagt. Man kann sich aber auch gemütlich durch die Altstadtgässchen treiben lassen, dem aufgeregten Geklapper der zahlreichen Störche lauschen, oder die Mosaikarbeiten bestaunen, mit den typisch portugiesischen Kacheln, die so manche marode Hausfassade zieren. Völlig gegensätzlich dazu ist der Yachthafen mit den Luxusbooten. Nur vom Flugzeug aus bekommt man einen Überblick über die einzigartige Hafflandschaft des Ria Formosa mit unzähligen Inselchen und Stränden. Die Strände sind es ja auch, wonach das Herz der meisten Touristen drängt. Es gibt sie zur Genüge und für jeden Geschmack. Beim Verlassen des Fahrzeugs wird man fast umgeblasen. Der Umweg über die Schotterstraße durch den Naturpark hat sich gelohnt. Die Brandung schickt haushohe Wellen die Felsküste entlang. Sogar die vorwitzig am Rand stehenden Fischer suchen Zuflucht. Immer wieder drückt die Sonne zwischen den vom Wind zerfetzten Wolken durch. Eine halbe Stunde später in einer windgeschützten Bucht: Der Himmel ist tiefblau, das Wasser eben wie ein Tisch. Hier können die Fischer unbeschwerter ihrer Arbeit nachgehen. Ob in ihren Familien heute Abend gebratener Fisch auf dem Speiseplan steht?

Das Osterfest einmal ganz anders

Ostern ist in Portugal das zweitwichtigste Fest nach Weihnachten. Gerade weil die meisten Portugiesen katholisch sind, hat Ostern auch eine besondere Bedeutung. Die damit verbundenen  Traditionen stehen im Mittelpunkt, nicht ein Osterhase oder Dekorationen. Es werden Prozessionen veranstaltet, die Familien gehen in die Kirche und anschließend trifft man sich zu einem Festessen. Meist wird dabei Lamm serviert. Kinder suchen keine Ostereier, sind aber trotzdem sehr aufgeregt, denn an Ostern werden sie wie an Weihnachten beschenkt. Neben Geld, Schokolade und Spielzeug sind immer Mandeln dabei – pur oder mit Schokolade glasiert. Für deutsche Urlauber bietet gerade die Osterzeit Anfang April einen willkommenen Kontrast nach dem sehr harten und langen Winter, der hinter uns liegt. Viele spüren das prickelnde Gefühl, etwas zu unternehmen, irgendwohin  reisen zu wollen, um besondere Osterfeiertage zu verbringen. Portugal zählt inzwischen zu den beliebtesten Urlaubsländern in Europa. Die verkarstete Küste mit den bizarren Felsformationen, die freundlichen Menschen, das milde Klima und vor allem die einheimischen Spezialitäten locken immer mehr Gäste ins Land. Die Anreise ist von vielen deutschen Flughäfen problemlos und kostengünstig möglich. Nach etwa 3 Stunden landet man entspannt in Faro, am Ostrand der Algarve. Neben zahlreichen Wassersportmöglichkeiten hat sich die Algarve mit ihren Golfplätzen weltweit einen Namen verschafft. Fünf Golfplätze mit je 18 Löchern, eingebettet in parkähnliche Anlagen, sind beliebt bei Topspielern aus aller Welt. Im Herzen von Vilamoura, einem der gefragtesten Ferienziele Europas, liegt das As Cascatas Golf Resort & Spa. Gästen mit gehobenem Anspruch stehen Apartments mit 1 bis 4 Schlafzimmern zur Verfügung. Alle 69 Wohnungen sind modern mit zeitlos schönen Einrichtungen ausgestattet, alle mit Balkon oder Terrasse, oder auch mit Jacuzzy. Gourmetrestaurants verwöhnen den Gaumen der anspruchsvollen Besucher mit portugiesischen und lateinamerikanischen Spezialitäten. Die gleich dem Haupteingang gegenüber liegende Wellnessoase „7Seven Spa Vilamoura“ ist auch hausintern unterirdisch erreichbar. Dort kann man nach einem anstrengenden Tag auf dem Golfplatz entspannen. Geübte Fachkräfte bieten verschiedene Massagen an. Auch kosmetische Behandlungen können dort in Anspruch genommen werden. Die großzügig und geschmackvoll gestalteten Räume strahlen Ruhe und Erholung aus. Alle Gäste des Resorts haben dort freien Eintritt und bekommen 10 % Rabatt auf die Leistungen. Zum Strand in Vilamoura fährt ein kostenloser Shuttlebus. Als Spezialangebot zu Ostern wohnen 2 Kinder von 2 bis 16 Jahren gratis mit den Eltern, die jeweils  € 125 pro Nacht für einen Mindestaufenthalt von 3 Übernachtungen bezahlen.
Vor zwei Jahren wurde das Monte Santo Resort eröffnet. Es wird nach vergleichbarem Konzept wie das As Cascatas unter der gleichen Leitung betrieben. In der Nähe von Carvoeiro liegt es nur Minuten von goldenen Stränden und pittoresken Felsformationen der Algarveküste entfernt und ist vom Faro Airport in 45 Minuten zu erreichen. Neben großzügig angelegten Gärten mit Wasserspielen, beheiztem Schwimmbecken, Clubhouse mit Familien freundlichem Restaurant, verfügt die Anlage ebenso über einen Tennisplatz. Das Resort bietet 54 Townhouses und 79 Apartments für Gäste, die sich gerne mit 5*****-Komfort verwöhnen lassen. Nicht weit entfernt finden Golfspieler auf verschiedenen Plätzen Möglichkeit sich den Herausforderungen einer anspruchsvollen Golfanlage zu stellen.

Zu Ostern 2010 hat das Resort einige Inklusivleistungen anzubieten: Welcome Cocktail, man kann früher an- und später am Tag abreisen, nach Verfügbarkeit bekommen Gäste ein „Upgrade“ in ein Apartment mit 2 Schlafzimmern, für Kinder werden Ostereier versteckt, am Ostersonntag ist das Mittagessen mit Tischgetränken im Clubhouse Restaurant enthalten, für maximal 2 Kinder zwischen 2 und12 Jahren sind Unterkunft und das täglich Frühstück gratis. Die Erwachsenen bezahlen für einen Mindestaufenthalt von 3 Tagen € 120 pro Person und Übernachtung. Interessenten haben nun die Wahl zwischen den beiden Resorts. Bei den jeweiligen Resorts kann man Fahrzeuge mieten. Ein Ausflug ins Hinterland ist lohnenswert. Der Weg nach Monchique, dem höchsten Berg der Algarve, führt durch eine ursprüngliche Landschaft. Gärten mit Oliven und dazwischen knorrige Korkeichen sind typisch für die Gegend. Am meisten lockt auf jeden Fall die spektakuläre Küstenlandschaft im Süden. Auch gibt es zahlreiche historisch interessante Stätten.

Informationen: Weiter Auskünfte gibt es unter +351 282 321 000(Monte Santo),  +351 289 304 900 (As Cascatas Golf Resort & Spa), e-mail: info.montesanto@imocom-grupo.com, reservas.cascatas@imocom-grupo.com oder auf den Internetseiten  www.montesantoalgarve.com, oder www.ascascatasvilamoura.com.

Reiseliteratur bietet der bekannte Kunth Verlag in München mit dem Titel „Faszination Erde – Portugal“, ca. 160 Seiten, 23 x 29 cm, kurze informative Text und zahlreiche prächtige Farbaufnahmen für nur € 19,90, ISBN 978-3-89944-550-3; www.kunth-verlag.de

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