Blitzbesuch von Bundesaußenminister Guido Westerwelle in Bengasi: Berlin stärkt Libyens Rebellen den Rücken

Der Außenminister brachte Entwicklungsminister Dirk Niebel, ebenfalls FDP, mit in das vom Bürgerkrieg gezeichnete nordafrikanische Land.

Die Bundesrepublik Deutschland hat die Übergangsregierung, den Rebellenrat in Bengasi als legitime Vertretung des libyschen Volkes anerkannt. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters am Montag unter Berufung auf einen Vertreter der Opposition.

„Westerwelle sagte eindeutig, dass er hierher gekommen ist, um die libysche Revolution und den Nationalrat zu unterstützen. Die deutsche Delegation hält den Übergangsrat für den legitimen Vertreter des libyschen Volkes“, zitiert Reuters den Vizechef des libyschen Oppositionellen-Nationalrates Abdel Hafiz Ghoga.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa rief Westerwelle Gaddafi dazu auf, den Krieg gegen das eigene Volk sofort zu beenden und abzutreten. „Die Menschen in Libyen wollen eine friedliche und freiheitliche Zukunft ohne Gaddafi“, zitiert die dpa Westerwelle vor dem Abflug in Berlin. „Das ist auch unser Ziel. Der Diktator steht auf der falschen Seite der Geschichte“, sagte der Politiker.

Westerwelle eröffnete das Ein-Mann-Verbindungsbüro der Bundesrepublik in Bengasi. Doch beim kategorischen Nein zu einer Beteiligung Deutschlands am Krieg mehrerer NATO-Mitlieder auf Seiten der libyschen Rebelle bleibt es. "Deutschland beteiligt sich nicht an einem Kampfeinsatz in Libyen", versicherte Westerwelle.

Dabei wäre es an der Zeit, daß unser Land, daß Deutschland an der anderen Seite derer steht, die brutal alles zerstören, was wirkliches Leben ausmacht. Deutschland kann und muß an der Seite derer stehen, die für die Freiheit nach dem Prinzip der Gleichheit kämpfen: auf der Seite der Aufständischen gegen den Diktator und seinen Truppen in Tripolis, auf der Seite der Rebellen, gegen die Unterdrücker. Wir warten auf einen weit höheren Einsatz als den eines Besuchs zweier abgewatscher Minister einer ausgelutschten Partei, die Bügelwäsche durch Bengasi tragen.

Mit Material von dpa, Reuters und RIA Novosti

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