Auf zum „After Work Renntag“ nach Hoppegarten

Pferde und Jockeys im Rennen. Galopprennbahn Hoppegarten (17.09.2011). © Foto: Frank Sorge

Berlin/Hoppegarten, Brandenburg, Deutschland (Weltexpress). Am Freitag, den 29. August, bietet die Rennbahn Hoppegarten allen Bewohnern und Besuchern der Stadt Berlin und des Landes Brandenburg einen „ After Work Renntag“ genannten Abend bis tief in die Nacht. Für alle, die ausschlafen wollen, können und dürfen gilt: und darüber hinaus.

Nach dem letzten Rennen, das um 19.40 Uhr gestartet werden soll, steigt eine Sommernachtsparty mit letzter Livemusik von Entertainer Alf Weiss. Musikalisch wird der Renntag am Nachmittag von den Newcomer-Bands „Quintessence“ und „Eveline“ begonnen, die nach Eröffnung um 15 Uhr bis zum Start des ersten Rennens um 16.40 Uhr spielen.

Doch es gibt nicht nur Schall, nein, auch Rauch. Kochen, Backen und Grillen für Gourmands und Gourmets wird ebenso geboten wie Spiel und Spaß für die Kurzen. Alle Angebote für Kinder sind kostenlos bis aufs Ponyreiten (zwei Euro).

Zu den drei Stunden Sport am „After Work Renntag“: Sieben Galopprennen werden beim „After Work Renntag“ kurz vor dem Fünf-Uhr-Tee gestartet und zwar erstmals in Kooperation mit dem halbstaatlichen französischen Wettanbieter Pari Mutuel Urbain (PMU). Dieser wünsche sich Galopper und nicht Traber, weswegen das ursprünglich geplante Programm im Reißwolf verschwinden kann und die Traber ihre Rennen „auf eine andere Bahn verlegen“ müssen. Trotzdem findet Dietrich von Mutius, einer der Geschäftsführer der Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG, „die Entwicklung ziemlich toll“, denn PMU, „das seit zehn Jahren in Deutschland aktiv sei“ und – keine Frage – die Termine bestimme, garantiere nicht nur drei Prozent Provision sondern biete neben einem „tollen Vertriebsnetz“ eine „großzügige Partnerschaft“. Alle, die es schwer hätten, mit ihren Pferden Geld zu verdienen, könnten mitmachen und mitverdienen, freut er sich, denn die durch die PMU-Kooperation erwirtschaftete Provision komme in Form von deutlich höheren Rennpreisen direkt dem Pferdesport und all seinen Aktiven zugute, wie von Mutius betont.

Die Rennen würden am Freitag live nach Frankreich und zum Teil in die Schweiz und nach Spanien übertragen und auch von den dort erzielten Wettumsätzen erhalte die Rennbahn Hoppegarten eine fest vereinbarte Provision. PMU biete laut Veranstalter „Pferdewetten in 11 000 Annahmestellen an, größtenteils in Bistros, Cafes und Restaurants in ganz Frankreich. Mindestens sechs Hoppegartener Rennen sind am Renntag in allen … Geschäften live auf den Bildschirmen zu verfolgen. Auf diese kann auch in einen französischen Totalisator gewettet werden. Der Wettumsatz auf die Rennen in Hoppegarten wird in Frankreich voraussichtlich zwischen 1,5 und 1,8 Millionen Euro liegen.“

Doch „Hoppegarten wolle nicht nur mit PMU Erlöse erzielen sondern „auch einen schönen Pferdesportabend“ bieten. Auf der gestrigen Pressekonferenz im Besser-Esser-Restaurant Aigner am Berliner Gendarmenmarkt wurde noch einmal betont, dass „die sieben Rennen … in einer eindrucksvollen Weise die Internationalität des Galopprennsports, die mit fast jedem Renntag verbundenen ungewöhnlichen Pferdenamen und die Vielfalt der Besitzer-Struktur“ dokumentierten. Weiteres verrät die aktuelle Pressemitteilung der Rennbahn Hoppegarten: „Die weiteste Anreise aller Starter hat die Stute RAKETE aus dem Stall des Münchner Trainers Wolfgang Figge. Das Pferd gehört dem in Bayern lebenden Grafen Christian von Westphalen. Dazu passt der Name des Wallachs, ADEL VERPFLICHTET, der sich allerdings bislang nicht verpflichtet sah, ein Rennen zu gewinnen. Das wiederum ist beim Wallach WUTZELMANN anders, er gewann kürzlich beim Ostsee-Meeting in Bad Doberan-Heiligendamm. WUTZELMANN steht im Stall des Landwirts Volker Schleusner im Ortsteil Dänschenburg von Marlow in Mecklenburg-Vorpommern.

Für Schleusner, der früher mit seinen Pferden lediglich in Reitpferderennen präsent war, steigt am Freitag der aus Brasilien stammende Jockey Francisco Franco Da Silva drei Mal in den Sattel. Er reitet auch den frischen Sieger WUTZELMANN. Der 37-jährige Jockey hat nicht nur in seiner Heimat Brasilien ca. 200 Rennen gewonnen, sondern ist auch in England, Irland, den Emiraten, Bahrain, Katar und Indien in den Sattel gestiegen. Das hat von den anderen Sattelkünstlern am Freitag in Hoppegarten sonst niemand zu bieten.

International ist das Jockey-Feld trotzdem. Erstmals reitet der aus Frankreich stammende Aurelien Lemaitre in Hoppegarten. Am Sonntag gewann er mit der Stute KENHOPE in Düsseldorf das Hauptrennen und wurde dort von Trainer Axel Kleinkorres für Hoppegarten engagiert. Er reitet allein zwei Mal für den Berliner Rennstall Unia Racing von Werner Krüger die Pferde BETSY PRINCESS und ITSCHOU. Mit einem ungewöhnlichen Erfolgserlebnis kommt der vierfache deutsche Jockey-Champion Eduardo Pedroza nach Hoppegarten. Im Sattel von PROTECTIONIST gelang ihm am Sonntag der Sieg im Europa-Gruppe II-Rennen um den Prix Kergorlay in Deauville, über die Extremdistanz von 3.000 Meter.

Zu den derzeit in Deutschland erfolgreichen Jockeys zählt auch der Italiener Michael Cadeddu. Einige Jahre lang spielte er in einer italienischen Fernseh-Serie mit. Mit 32 Siegen liegt er in der deutschen Jockey-Bestenliste 2014 aktuell an achter Stelle.“

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