Auf „Vater Rhein“ aus der Taufe gehoben – „Die längste Museumslandschaft Europas“

Alle waren sich nach einer vergnüglichen Rheinfahrt auf der „Poseidon“ einig: Der Bonner OB Jürgen Nimptsch, der Kölner OB Jürgen Roters und der Koblenzer OB Prof. Dr. Hofmann-Göttig (der Düsseldorfer OB Dirk Elbers war „zugeschaltet) für den Rheinischen Kulturgipfel, hier bei der Seilbahn in Koblenz zum Bundesgartenschaugelände (v. l.)

Für Düsseldorfs nördlichen Nachbarn Duisburg bleibt die Tür offen. Denn Duisburg hatte ebenfalls eine Wiederbelebung der Kultur-Rheinschiene mit Duisburg, Düsseldorf, Köln und Bonn angeregt. Und Koblenz, wo im nächsten Jahr die Bundesgartenschau die Besucher anlocken wird, gehört mit von der Partie. Erste Gespräche auf der Ebene der Kulturdezernenten hat es dazu bereits gegeben. Vor wenigen Wochen hatte Bonns OB Nimptsch ein Gespräch mit seinem Koblenzer Kollegen im Arp-Museum Remagen geführt und den Koblenzer OB Prof. Hofmann-Göttig für diese Idee gewonnen. (WELTEXPRESS berichtete).

Hier am Rhein ist man stolz auf die längste Museumslandschaft Europas: Knapp 100 Museen locken auf einer Länge von über 100 Kilometern zwischen Düsseldorf und Koblenz jährlich Millionen Kulturtouristen an den Rhein. Die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, das Museum Ludwig in Köln, das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und die Bundeskunsthalle in Bonn, dann an der Landesgrenze NRW und Rheinland-Pfalz das Arp-Museum in Remagen: das sind nur einige der herausragenden Publikumsmagneten im rheinischen Museumsbetrieb.

In Koblenz läuft die Vorbereitung für die Bundesgartenschau 2011auf Hochtouren, immerhin werden hier Millionen Besucher erwartet. Grund genug für die Stadtoberhäupter und Tourismusexperten, die internationale touristische Vermarktung der Museumsschätze und Ausstellungshallen zu intensivieren. Über diese Verbindung hatten der Bonner OB Jürgen Nimptsch und der Koblenzer OB Hofmann-Göttig bereits bei ihrem Treffen im Juli gesprochen.

Hochwertige kulturelle und museale Schätze in der „Längsten Museumslandschaft Europas“ bilden die Voraussetzung für einen erfolgreichen Kulturtourismus. „Die Stadt Bonn gewinnt im Wettbewerbssegment der Städte- und Kulturreisen insbesondere wegen der vielen Einrichtungen der Museumsmeile an Bedeutung. So wie die Bundesstadt Bonn von ihrer Museumsmeile mit der hohen Dichte nationaler und international bedeutender Ausstellungen profitiert, so können die Museen zwischen Koblenz und Düsseldorf gewinnen, indem ihre Ausstellungsschätze mit der „Längsten Museumslandschaft Europas“vermarktet werden“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters hob hervor: „In der gemeinsamen Vermarktung der musealen Angebote entlang des Rheins sehe ich große Chancen. Alle Partner können profitieren, wenn aus der Bündelung hervorragender und vielfältiger Einrichtungen eine gemeinsame Präsenz und ein touristischer Mehrwert entsteht. Aber auch in anderen Marktsegmenten sollten wir die touristische Zusammenarbeit ausbauen.“

Neben den Koblenzer Museumsangeboten mit Ludwig Museum, dem Mittelrhein-Museum und dem Rheinmuseum ist Koblenz auch das Tor zum Welterbegebiet Oberes Mittelrheintal. „Koblenz kann hier eine wichtige Scharnierfunktion übernehmen und Kulturtourismus mit Premium – Wandertourismus oder Geschichtstourismus mit den Stichworten Limes und hoher Burgendichte zusammen bringen“, betonte der Koblenzer OB Hofmann-Göttig. In Koblenz beginnen in Kürze die Bauarbeiten zu einem neuen Museum und einer Informationsstelle für Touristen des Welterbegebietes.

Die Museumslandschaft als Wirtschaftsfaktor Der Kulturtourismus löst Einkommenseffekte aus, denn Kulturtouristen sind einkommensstark und ausgabenfreudig. Eine deutschlandweite Erhebung ergab, dass kulturinteressierte Städteausflügler rund 40 Prozent mehr Geld ausgeben als der durchschnittliche Tagesausflügler. Dieses Geld stärkt die lokale Wirtschaft. Zudem zählen Museen zu den so genannten „weichen“ Standortfaktoren. Sie haben Einfluss auf die Höhe des Wohnwerts und erleichtern neben anderen Faktoren die Ansiedlung von Unternehmen. „Von einer Kulturkooperation kann die gesamte Rheinregion zwischen Düsseldorf und Koblenz auch wirtschaftlich profitieren“, waren sich alle Oberbürgermeister einig.

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