Auch die biedere Alpenrepublik Österreich wird mitunter von Bösewichtern finsterer Couleur heimgesucht – Das Gendarmerie-Einsatzkommando GEK im Einsatz

Mitte der 70er-Jahre als Antwort auf den internationalen Terrorismus aufgestellt, ähnlich der deutschen GSG 9, ist sie das heimliche Steckenpferd aller Justizminister – und erfreut sich bei Medien, jungen Polizisten und Voyeuren der Kriminalistik höchster Beliebtheit. Wie immer bei solchen Spezialtruppen kann man sich vor Bewerbern nicht retten.

Wolfdieter Hufnagl erhielt die Erlaubnis, vor Ort zu recherchieren und sich ein Bild vom Alltag und von der Ausbildung dieser Elite-Gendarmen zu machen. Das daraus entstandene Buch preist fast in Hofberichtsmanier die Truppe.  Am Anfang steht ein Vorwort des König von Jordanien, der als Kronprinz die Ausbildung beim GEK durchlief.

Dann erfahren wir von der Vielzahl der Ausbildungen, u.a. im Tauchen, Eindringübungen, Sprengwesen, Schießen, Hundeführen usw.  Ist der Autor der Faszination unterlegen, oder war unkritisches Augenmerk seine Einsatzgrundlage? Wir wissen es nicht. Mindestens dreimal ließ sich der Autor in seinem eigenem Buch mit Foto verewigen, ein Schelm, der Eitelkeit dahinter vermutet.

Der eigentlich positive Ansatz, eine polizeiliche Spezialeinheit durch Innenansicht zu definieren, wird vom Autor leider etwas schief interpretiert.

Ein Buch für Fans, weniger für Neugierige, nicht für Kritiker.

COBRA. Das Gendarmerie – Einsatzkommando GEK: Das Gendarmerieeinsatzkommando GEK, Wolfdieter Hufnagl, 180 Seiten, Motorbuch Verlag 2002, 29,90 Euro

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