Anbauverbot für Genpflanzen ist nicht verhandelbar

Greenpeace-Aktivisten überreichen ein Banner mit rund 10.000 Unterschriften gegen Gentechnik am 12.10.2009 in Berlin an Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner.

„Die große Mehrheit der Bundesbürger will keine Gen-Pflanzen auf dem Acker – auch nicht unter Schwarz-Gelb“, sagt Stefanie Hundsdorfer, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. „Die Unterschriften sind ein sichtbarer Ausdruck der allgemeinen Ablehnung. Aigner muss in den laufenden Koalitionsverhandlungen den Anbau von Gen-Pflanzen in Deutschland verhindern. Die CSU-Vertreter dürfen nicht vor den Forderungen von FDP und CDU einknicken.“

Als Landwirtschaftsministerin der Großen Koalition hatte Ilse Aigner im April 2009 gegen den Widerstand der CDU ein nationales Anbauverbot des Gen-Mais Mon810 durchgesetzt. In den laufenden Koalitionsverhandlungen haben sich CDU und FDP für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in Deutschland ausgesprochen. Insbesondere die FDP beharrt darauf, dass der Gentechnik in der Landwirtschaft keine Grenzen gesetzt werden dürften, weder bei der Forschung noch beim Anbau.

„Es genügt nicht, wenn die CSU nur in Bayern dem Anbau von Gen-Pflanzen den Riegel vorschiebt“, sagt Hundsdorfer. „Einmal in der Natur freigesetzt verbreiten sich gentechnisch manipulierte Pflanzen unkontrolliert. Deshalb muss das deutschlandweite Anbauverbot für Gen-Mais bestehen bleiben. Auf EU-Ebene sollte die neue Bundesregierung zusätzlich gegen die Zulassung neuer Gen-Pflanzen stimmen.“

Der Gen-Mais Mon810 ist bislang die einzige Gen-Pflanze, die in der EU zum kommerziellen Anbau genehmigt ist. Zulassungen für Gen-Pflanzen werden in Brüssel erteilt. In den nächsten Monaten stimmen die EU-Regierungen voraussichtlich über die Zulassung von neuen Gen-Pflanzen ab.

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Presseerklärung von Greenpeace e.V. vom 12. Oktober 2009

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