Alba Berlin verliert im letzten Viertel das zweite Halbfinalspiel gegen die Frankfurt Skyliners

Schlachtenbummler der Skyliner beim Jubeln in der Berliner Mehrzweckhalle am Ostbahnhof. © Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Berlin, 21.5.2011

"Puh, war das knapp am Mittwoch", lasen wir im Albatros Nummer 31 auf Seite 3. Der Verfasser dieser Zeilen schien geahnt zu haben, daß das, was fürs Auswärtsspiel am Main zählte, auch fürs Heimspiel an der Spree gelten könnte. Er schrieb: "Wenn die vier besten Teams der Liga aufeinandertreffen, darf es nicht überraschen, daß es hart auf hart geht. Heute könnte es dabei genau so dramatisch werden wie am Mittwoch in Frankfurt."

Wahrlich dramatisch gestaltete sich dieses Halbfinalspiel. Dabei fing für die Albatrosse alles so schön an. Gleich in den ersten Minuten zeigten die Berliner, wo`s langgeht. Flott und vorwärts spielten sie. Angetrieben von Taylor Rochestie, mit Derrick Allen unterm Korb und in der Abwehr gut stehend mit Immanuel McElroy flogen sie mit 8:0 Punkten los und über 17:7 (5. Spielminute) fast schon auf und davon. Doch im Basketball kann man auch tief fallen bzw. die andere Mannschaft kann zu ungeahnten Höhenflügen aufbrechen. Am Ende des ersten Viertels stand es noch 24:18 für die Heimmannschaft. Die verdiente Führung zu diesem Zeitpunkt kam zustande, weil Wood von den Berliner total aus dem Spiel genommen wurde. Das dürfte wohl entscheidend gewesen sein.

Auch im zweiten Viertel gelang dem Spielmacher der Skyliners wenig. Vier Fehlwürfe bei den 3ern sowie ein Fehlwurf bei den 2ern ist für den Dreh- und Angelpunkt der Gäste einfach zu wenig. Lediglich drei Freiwürfe konnte er verwandeln. Immerhin steuerten Roger Powell und Jimmy McKinney zum Halbzeitstand von 46:38 jeweils 9 Punkte bei. Das aber kann man hinnehmen, wenn man den besten Mann des Gegners abmeldet.

Wie schon das zweite so konnten die Hessen auch das dritte Viertel halbwegs ausgeglichen gestalten und Wood sich steigern. Bei den Berlinern ragten bislang Rochestie, Julius Jenkins und Yassin Idbihi heraus. Alle drei kamen bis dato auf 13 Punkte. Vor allem Idbihi traf aus nah und fern fehlerlos und nur ein Freiwurf wollte nicht gelingen. Beständig bereits seit längerer Zeit absolvierte der Große ein gutes Spiel. McEllroy hingegen schwächelte bei seiner Trefferquote und verteidigte weniger stark als noch zu Anfang.

Vor allem im letzten Viertel war Immanuel McElroy ein – man muß es so schreiben – Totalausfall, ähnlich wie im ersten Viertel DaSchaun Wood. Erklären kann man es nicht. Wood zerlegte in diesen letzten und entscheidenden zehn Minuten fast im Alleingang Alba Berlin. Seine 12 Punkte waren ausschlaggebend für den Auswärtssieg der Skyliners aus Frankfurt am Main an der Spree, die das Spiel im vierten Viertel vollkommen auf den Kopf stellten und mit 80:72 gewannen. Minutenlang gelang den Alba-Spielern nichts, absolut nichts. Vollkommen von der Rolle, vollkommen unkonzentriert verloren die Berliner die Bälle, trafen nicht – kamen kaum zum Wurf – und liessen die Köpfe sinken. Die lange Zeit gute Stimmung bei Tausenden in den Vereinsfarben der Albatrosse Gekleideten in der Mehrzweckhalle am Ostbahnhof rutsche rasant in den Keller. Fassungslosigkeit auf den Rängen, in den Logen auf der Bank.

Hängen die Trauben für die Gelben zu hoch oder war das allerletzte Viertel nur ein einziger "mentaler" Ausrutscher?

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