Aachen auswärts arm an Ideen und chancenlos, Berlin geduldig und spielstark – Der 1. FC Union Berlin gewinnt verdient gegen den TSV Alemannia Aachen mit 2:0 (1:0)

© Stefan Hupe, Unionfoto

90. Minute – Aachen lässt die zweite Hundertprozentige liegen. Am leeren Tor rollt das Leder vorbei, während zwei Gelbe zu spät durch den Strafraum rutschen. Das nehmen wir symbolisch. Nicht einmal einen Torriecher zeigen die Gäste.

88. Minute – Wechsel beim 1. FCU. Mosquera geht runter, Savran läuft rein. Dann tritt Mattuschka an. Tor. 2:0 führt der 1. FC Union Berlin hochverdient gegen harmlose Alemannen aus Aachen.

86. Minute – Im direkten Gegenzug dringt Quiring in den Strafraum. Der quirlige, ballsichere Flügelflitzer wird gefoult. Keine Proteste. Klarer Elfmeter.

86. Minute – Große Möglichkeit für die Gäste. Die Gelben nutzen die offenbar wachsende Nachlässigkeit der ansonsten eisernen Hintermannschaft nicht aus. Glinka kann klären.

75. Minute – Gelb gegen Pfertzel nach Foul gegen Achenbach direkt an der Seitenlinie vor der Bank der Berliner. Kratz bringt den ruhenden Ball zwar in den Strafraum, doch dort ist wieder einmal Schluss mit Lustig. Die Berliner Abwehr steht, wird wenig gefordert. Harmlos, ideenlos, drittklassig zeigt sich die Offensive der Westdeutschen vor 14.889 Zuschauern in der Hauptstadt. Nur knapp verlieren können Kreisklassemannschaften auch. Auf Trainer Funkel kommen Wochen elementarer Trainingsarbeit zu.

73. Minute – Wieder eine Standardsituation. Haarscharf fliegt der Ball vorbei am rechten Pfosten ins Aus. Die Berliner sind dem 2:0 nah.

70. Minute – Erneuter Wechsel bei Aachen. Odonkor muß raus. Neu im Spiel ist Alper Uludag.

68. Minute – Foul von Kratz an Karl. Freistoß aus aussichtsreicher Position. 25 Meter direkt vor dem Tor. Der Ball bleibt in der Mauer hängen (69.).

67. Minute – Terodde und Quiring harmonieren auf der rechten Angriffsseite gut. Das ist Kurzpaßspiel in Vollendung. Allein der Abschluß, auf den bei dieser Sportart ankommt, gelingt nicht.

63. Minute – Wechsel bei der Heimelf. Zoundi verlässt das rechte offensive Mittelfeld. Christopher Quiring übernimmt seine Position.

60. Minute – Funkel wechselt. Mit Benjamin Auer bringt er einen Stürmer.

59. Minute – Union Berlin lässt Ball und Gegner laufen. Radu und Odonkor laufen dem Leder hinterher, das die Berliner überlegt und optisch überlegen durch die eigenen Reihen bis an den Strafraum des Gegners spielen. Notfalls auch wieder zurück in die eigene Hälfte. Das ist die nötige Ruhe und wenn dabei noch gezaubert wird, dann paart sich bei diese Elf Geduld und Ironie zu einer eleganten Einheit. Die Schachspieler unter den Fußballer würden mit der Zunge schnalzen. Dem Bier saufenden und Bratwurst fressenden Fußballvolk dürfte das zu wenig sein. Der Schlachtenbummler in Rot und Weiß hingegen feiert wie Piraten auf St. Pauli.

58. Minute – Einen Schuß von Mattuschka kann Waterman zur Ecke klären. Die Unioner wollen den zweiten Treffer und drücken unentwegt.

57. Minute – Scharfer Schuß von der linken Seite. Waterman streckt sich, doch der Ball zischt rechts am Torhüter vorbei ins Toraus. Achenbach signalisiert, daß er nicht mehr weiterspielen könne. Oder meint er einen Mannschaftskameraden? Könnte sein, so wie die spielen.

54. Minute – Ecke von der linken Seite für Union. Mattuschka auf Kohlmann. Der Kollege verschätzt sich. Im Gegenzug der Gegenstoß. Schnell kommt der Gegner mit zwei, drei Mann und Ball über die rechte Seite. Nur durch ein Vergehen 25 Meter vor dem Tor kann der Vorstoß gestoppt werden. Rafati zeigt Konzesquenz, zückt Gelb. Stiepermann scheitert anschließend an einer Drei-Mann-Mauer. Du meine Güte. Das ist drittklassig von dem Zweitligaspieler.

46. Minute – Zur zweiten Halbzeit laufen beide Mannschaften fast in gleicher Formation auf. Für den mit einer Gelben Karte verwarnten und verletzten Madouni schickt Neuhaus Daniel Göhlert aufs Grün.

45. Minute – Der Hauptschiedsrichter, ganz in Schwarz, läßt eine Minute nachspielen. Dann geht`s für uns zum Pausenkaffee mit Kuchen.

44. Minute – Radu dreht sich um 180 Grad und rennt Madouni gegen die Voderseite. Der Wessi fällt, der Ossi steht wie eine Eiche. Rafati zeigt weniger Humor und dem Berliner Abwehrmann den Karton.

43. Minute – Ein Weitschuss von Radu zischt am rechten Pfosten der Berliner vorbei. Abstoß Glinker. Näher als bis an die Strafraumgrenze läßt Union die Alemannia nicht ran. Zu Fern für Famoses. Was bleibt? Weitschüsse ”¦ aus der Not geboren.

42. Minute – Odonkor foult Parensen. Wieder Freistoß für Union. Auch wenn noch keine Standardsituation zum Erfolg führte, wie gerade, Union ist und bleibt bei ruhenden Bällen in den Möglichkeiten flexibel, zielstrebig und stets gefährlich.

39. Minute – Gesagt, getan. Toooor für Union Berlin. Vorbei an Freund und Feind bringt Markus Karl das Runde ins Eckige. 1:0 und prompt schallen „Eisern Union“-Rufe durch das Selbstbau-Stadion An der Alten Försterei.

37. Minute – Terrode kämpft, hält den Ball und bringt ihn auf Zoundi. Ein Aachener klärt zur Ecke. Mattuschka tritt den ruhenden Ball auf Stuff. Der verpasst knapp. Mit Standardsituationen könnte es heute klappen. Es fehlen nur noch Zentimeter. Und es fehlt das Tor für Union, das dem Spiel gut tun und das Konzept der Aachener schlagartig ändern würde.

35. Minute – Rasenrenner Odonkor bleibt bisher auffällig unauffällig, obwohl er mit „langen Bällen“ ein ums andere Mal auf die Reise Richtung rechte Eckfahne oder Strafraumkante geschickt wird.

30. Minute – Während Unions Angreifer Terodde sich permanent müht, sich von seinen Gegenspieler zu lösen, sich in aussichtsreiche Position zu bringen, in freie Räume läuft, grätscht Mosquera jedem Ball hinterher. Terodde müsste den Ball in die freien Räume oder direkt bekommen und Mosquera nicht jedem Ball hinterherrennen, auch wenn`s engagiert ausschaut und das begnadete Publikum den Kampf zu schätzen weiß. Doch heute ist kluges, geduldiges Spiel und nicht Augenschmaus angesagt gegen eine von Funkel funktionell eingestellte Elf, bei der die Räder defensiv prima zu passen scheinen. Bis jetzt und wenig deutet darauf hin, dass Union dies ändern könnte.

26. Minute – Klare gelbe Karte. Rafati zögert keinen Moment. Olajengbesi hält Mosquera. Böse ist das zwar nicht, dennoch Absicht. Mattuschka tritt zum Freistoß an. Der Ball landet auf dem Kopf von Karl. Das war auch so gewollt. Alles goldrichtig gemacht. Dennoch streicht dessen Kopfball um Millimeter am rechten Pfosten der Gäste vorbei ins Toraus. Keine Frage: Union erarbeitet sich ein Übergewicht.

23. Minute – Eine Ecke von der rechten Angriffsseite der Aachener, getreten  klärt die Berliner Abwehr souverän.

20. Minute – Stiepermann mit einem ersten Warnschuß aufs Tor von Glinker.

17. Minute – Unions linker Abwehrspieler Kohlmann dringt mit Ball auf der linken Seite in den Strafraum der Gäste. Olajengbesi klärt sauber. Rafati entscheidet richtig.

15. Minute – Olajengbesi, Feisthammel spielen den Ball quer. Heute brauchen die Berliner Geduld, weil die Aachener abwarten.

12. Minute – Ecke für Union. Die bisher tief gestaffelte Abwehr der Gäste, die sich im Strafraum versammelt, kann klären.

1. Minute – Schiedsrichter Babak Rafati pfeift bei besten äußeren Bedingungen die Zweitligapartie zwischen Union Berlin, ganz in Rot, und Alemannia Aachen, ganz in Gelb, an. Der Rasen glänzt wie gute Butter. Die Sonne lacht und bringt die Gemüte zum Schmelzen.

Noch 5. Minuten – Die Aufstellung der Alemannia: Boy Waterman, Tobias Feisthammel, Bas Sibum, Marco Stiepermann, Kevin Kratz, Jonas Striflter, Seyi Olajengbesi, Reinhold Yabo, Sergiu Radu, Timo Achenbach und David Odonkor. Trainer Friedhelm Funkel hält folgende Ersatzspieler bereit: David Hohs als Ersatztorwart, Kim Falkenberg, Alper Uludag, Benjamin Auer, thomas Stehle, Lennart Hartmann und Mirko Casper.

Noch 10 Minuten – Union-Trainer Uwe Neuhaus vertraut folgender Startelf: Jan Glinker (Tor), Madouni, Christian Stuff, marc Pfertzel, Patrick Kohlmann, Markus Karl, John Jairo Mosquera, Simon Terodde, Patrick Zoundi, Torsten Mattuschka und Michael Parensen. Ersatzspieler sind Kilian Pruschke (ETW), Christopher Quiring, Daniel Göhlert, Christoph Menz, Maurice Trapp, Halil Savran und Steven Skzrybski.

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