25 Jahre spannende Porzellangeschichte(n) – Zweiter Katalogband zur Ausstellung „Porzellan für die Welt“ erschienen

© Porzellanikon - Staatliches Museum für Porzellan
Wie sich die bayerischen Fabriken trotz des immensen gesellschaftlichen Wandels und der Krisen am Markt behaupten konnten, das zeigt derzeit die Ausstellung „Porzellan für die Welt. 200 Jahre Porzellan aus bayerischen Fabriken“ im großen Porzellanikon in Selb. Diesem Ausstellungsteil zur jüngeren Porzellangeschichte ist der zweite Band des Ausstellungskataloges gewidmet, der nun erschienen ist. Der Katalog gibt nicht nur einen detaillierten Überblick über Wirtschaft und Gesellschaft im Wandel, sondern zeigt auch die Designinnovationen und Trendwelten aus der Zeit von 1989 bis heute. Zugleich werden aktuelle Themen von Inklusion bis Ökologie behandelt.
Die Einführung in die jüngste Wirtschaftsgeschichte zeigt, mit welch immensen Veränderungen die bayerische Porzellanindustrie in Zeiten zunehmender Globalisierung und Wirtschaftskrisen zu kämpfen hatte. Und dass sie sich innovativ und kreativ der Krise widersetzte und heute – wenn auch mit weniger Betrieben und Mitarbeitern – ­wirtschaftlich auf einem wesentlich gesünderen Fundament steht als noch vor 25 Jahren. Derzeit sind bayerische Unternehmen am Markt gut aufgestellt und in 189 Ländern der Welt begehrt.

Im Kapitel Designinnovationen werden die 50 besten Design-Produkte aus 25 Jahren bayerischer Porzellan-Produktion und ihre Designer, ­ darunter Gianni Versace, Jasper Morrison und Michael Sieger, ­vorgestellt. Die Stücke waren aus mehr als 200 eingereichten Produkten extra für die Ausstellung „Porzellan für die Welt“ von einer Fachjury ausgewählt worden.

Einen facettenreichen und farbenfrohen Rückblick auf 25 Jahre gibt das Kapitel Trendwelten. Hier wird die Geschichte des bayerischen Porzellans anhand der vorherrschenden Stilrichtungen erzählt: von der heilen Welt im Landhaus-Look, zur Romantik über die neue Üppigkeit í  la „Rosenthal meets Versace“ bis hin zu den klaren Formen des Purismus.

Daneben wird auch gezeigt, wie sich gesellschaftliche Veränderungen, etwa die Zunahme vor allem von Singlehaushalten und die wachsende Zahl pflegebedürftiger Menschen oder aber das ökologische Bewusstsein und interkulturelle Einflüsse auf die Porzellanherstellung niederschlagen.

Der reich bebilderte, 196 Seiten starke Katalog ist für 19,90 Euro im Museumsshop im Porzellanikon Selb und Hohenberg a. d. Eger oder im Buchhandel erhältlich. Die Ausstellung „Porzellan für die Welt. 200 Jahre Porzellan aus bayerischen Fabriken“ ist noch bis zum 30. November im Porzellanikon Selb und Hohenberg a. d. Eger zu sehen.
Weitere Informationen unter: www.porzellanikon.org
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